Wie
es einer Mutter mit ihrem geistig behinderten Sohn ergeht
Frau M. (Name von
der Redaktion geändert) hat einen Sohn (30), der seit seiner Geburt
geistig behindert ist. Frau M. muss ihren Sohn jeden Tag ins Bett bringen.
Mitten in der Nacht schreit er dann oft "Mutter deck mich zu"
oder "Mutter ich muss auf die Toilette". Dann muss sie aufstehen
und ihn zudecken oder ihn auf die Toilette begleiten. Danach bringt sie
ihn wieder ins Bett und hofft, dass er bald einschläft.
In der Früh muss
sie ihm dann beim Anziehen helfen. Dann, so gegen 8.00 Uhr kommt ein Kleinbus,
der ihren Sohn in die Behindertenwerkstätte bringt. Manchmal will
er aber nicht mitfahren und bleibt dann zu Hause. Wenn er aber trotzdem
mitfährt, dann kommt er so gegen 16.00 Uhr mit dem Kleinbus wieder
nach Hause.
In seiner Freizeit
geht seine Mutter mit ihm spazieren. Ist er mal unbeaufsichtigt, kommt
es vor, dass er auf die Straße läuft. Dort legt er sich manchmal
mitten auf die Straße hin und will nicht mehr aufstehen. Sobald
seine Mutter ihn erblickt, läuft sie ihm gleich nach und zwingt ihn
zum Aufstehen. Dabei benötigt sie oft Hilfe, da sie es alleine nicht
schafft.
Manchmal kommt es
auch vor, dass er ohne Grund, meist aber aus Übermut, laut schreit.
Um ihn wieder zu beruhigen braucht es oft viel Mühe und Geduld.
Wenn seine Mutter
Besuch hat, kann sie mit ihren Gästen kaum reden, da ihr Sohn darauf
sehr eifersüchtig ist, zum Beispiel ist jemand kurz mit dem Auto
zu ihnen gekommen und seine Mutter wollte mit dem Besucher reden. Das
ging aber nicht, da ihr Sohn die Autotür zuknallte.
Seine Mutter hat es sehr streng mit ihm. Sie hat gesagt, dass es jemanden
bräuchte, der den ganzen Tag auf ihren Sohn achtet.
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