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Festungen- reine Wehrbauten

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Mittelalterliche Burgen und Stadtmauern konnten dem Einsatz von Geschützen nicht mehr standhalten. In Italien entwickelte sich im 15. Jahrhundert die neuzeitliche Festungsbauweise, das so genannte Bastionärsystem. Eine Bastion ist eine Verteidigungsanlage in Form einer Pfeilspitze mit fünf Ecken und diente zum Aufstellen von Geschützen. Damit war die Möglichkeit der Abwehr nach mehreren Richtungen gegeben. Festungen waren grundsätzlich niedrig und in die Breite gebaut, verfügten über einen mehreckigen oder runden Grundriss und waren speziell für die Verteidigung mit Artillerie konzipiert. Die schräg ansteigenden und oft meterdicken Wälle bestanden aus Erde, Natursteinen oder Ziegeln und boten wenig Angriffsfläche. Die Wucht der aufprallenden Geschützkugeln konnte leicht abgefangen werden. Davor lag meist ein tiefer und breiter Graben, der in ein flaches, unbebautes Vorfeld, das so genannte Glacis, überging. In die Befestigung eingebaut waren Kasematten, das waren Gewölbe, die vor Beschuss gesichert waren und als Unterkünfte für die Mannschaft oder als Lagerräume dienten. Zur Verteidigung von Festungen waren nur kleine Mannschaften nötig. Im Zentrum einer Festung lag häufig die Zitadelle, ein hoher Bau, umgeben von mehreren Höfen und niedrigeren Gebäuden. Manche Anlagen hatten Vorfestungen, die einige Kilometer von der Hauptfestung entfernt sein konnten und mit dieser nicht verbunden sein mussten.

Festung Kufstein (Foto A. Prock)
Festung Kufstein ©Foto A. Prock


In Gesamttirol bestanden einst einige bedeutende Festungen wie Ehrenberg bei Reutte, Kufstein, Beseno südlich von Trient, die jedoch unter Kaiser Joseph II. aufgelöst wurden. Nur Kufstein blieb erhalten und wurde sogar ausgebaut. Die Franzensfeste im Eisacktal wurde erst 1833 – 39 erbaut und war nie umkämpft.
         
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