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Nord- und Osttirol nach 1945

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„Nach siebenjähriger Unfreiheit wurde an diesem Hause die Fahne Österreichs gehisst. Anfang Mai 1945 kämpften hier Männer des österreichischen Widerstandes für die Freiheit Tirols. Im Kampf um das Landhaus fiel Professor Dr. Franz Mair.“


Am 3. Mai 1945 rückten die Amerikaner in Innsbruck ein, einige Tage darauf die Briten in Lienz. Der II. Weltkrieg war zu Ende. Das Jahr 1947 brachte endlich die Wiedervereinigung Nord- und Osttirols. Nach den Amerikanern übernahmen die Franzosen die Besatzung Tirols, die bis zum Staatsvertrag im Jahre 1955 dauerte.

Zahlreiche Verkehrswege, Häuser und Industrien in Tirol waren zerstört, der Wiederaufbau mit Hilfe der Besatzungsmächte begann. Die Alliierten unterstützten intensiv die Entwicklung des Landes und halfen den hungernden Menschen und heimkehrenden Flüchtlingen. Mit dem Staatsvertrag wurde Österreich nach 10 Jahren Besatzungsherrschaft wieder frei und konnte selbständig Entscheidungen treffen.

Der Wunsch nach der Vereinigung Gesamttirols im Jahre 1945 wurde nicht erfüllt, doch bedeutete das „Pariser Abkommen“ zwischen Österreich und Italien den Beginn des langen Weges zur Autonomie Südtirols, das mit dem so genannten „Paket“ und dem Autonomiestatut nach Jahrzehnten umgesetzt werden konnte.

Österreich gilt als Schutzmacht für Südtirol und zahlreiche Tiroler Politiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben sich diesbezüglich Verdienste erworben. Hier sind vor allem die beiden Landeshauptleute Silvius Magnago (Südtirol) und Eduard Wallnöfer (Nord- und Osttirol) zu nennen.

Flammenschalen auf dem Bergisel bei den Olympischen Spielen 1964 und 1976 (Foto A. Prock)
Flammenschalen auf dem Bergisel bei den Olympischen Spielen 1964 und 1976 (Foto A. Prock)


In den sechziger Jahren begann langsam der wirtschaftliche und soziale Aufstieg Tirols. Allerdings bergen Tourismus, Verkehr, Industrie und wirtschaftliche Expansion auch Gefahren für unser Land. Durch die Lage in den Alpen und die Enge der Täler belastet vor allem der Verkehr im Inntal und im Wipptal unsere Umwelt: Abgase, Luftverschmutzung und Lärm beinträchtigen das Leben der dortigen Bevölkerung. Der Tourismus kann leicht zu einem Ausverkauf unseres Landes führen. Seilbahnen, Schipisten, Hotelanlagen etc. können die Natur stark beeinträchtigen. Tirol besitzt nur begrenzte Bauflächen, mit Grund und Boden muss sorgsam umgegangen werden. Der Schutz der Natur steht im Vordergrund.


In den letzten Jahrzehnten ist der Wandel vom Bauernland zum Tourismus-, Industrie- und Dienstleistungsland stark vorangeschritten. Im Rahmen der EU (Beitritt Österreichs 1995) ist Tirol mit den Nachbarn in grenzüberschreitende Regionen eingebunden wurden. In dieser Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino bieten sich neue Chancen für den Einzelnen, auch was Arbeitsmöglichkeiten, Bildung und Lebensraum betrifft.

Brennerautobahn (Foto A. Prock)
Brennerautobahn (Foto A. Prock)



Literatur:
Forcher Michael: Kleine Geschichte Tirols, Innsbruck-Wien 1006.
Forcher Michael: Tirols Geschichte in Wort und Bild, Innsbruck 1984.
Harb Rudolf u. a.: Tirol – Texte und Bilder zur Landesgeschichte, Innsbruck 1985.
Pizzinini Meinrad (Hg.): Zeitgeschichte Tirols, Innsbruck 1990.
         
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