| Diese künstlerische und philosophische Strömung entstand um 1890 in   Frankreich. In der Malerei floss sie als Verbindung zum Naturalismus und   Impressionismus ein. Nur wenig später breitete sich die Strömung in großen   Teilen Europas, insbesondere im Norden aus. Kunst musste für die Symbolisten die   „Idee“ ausdrücken; diese konnte dann mit der Wirklichkeit, aber auch mit dem   Traum, dem Irrationalen, mystischen und visionären Themen verknüpft werden. Die   daraus entstandenen künstlerischen Ausdrucksformen bedienten sich   unterschiedlicher Techniken, angefangen beim Divisionismus bis zum Malen von   großen Farbflächen mit breiten Konturen.
 Giovanni   Segantini (1858 – 1899) aus Arco absolvierte seine Ausbildung an der   Akademie in Mailand. Stationen machte er in Brianza, Savognin und schließlich in   Maloja im Engadin. Er gilt als einer der bekanntesten Maler des ausgehenden 19.   Jahrhunderts. Technisch zählte er zu den Divisionisten, wodurch er seine Gefühle   für Themen der Natur, insbesondere Bergwelten, am besten zum Ausdruck bringen   konnte. Seine Gemälde näherten sich mit der Zeit dem Symbolismus an; dies war   auch durch Kontakte mit der Wiener Sezession bedingt.
    L'amore alla   fonte della vita, 1896 - Mezzogiorno sulle Alpi, 1891 - Giovanni Segantini
  La raccolta del   fieno, 1889 – 1898 - Giovanni Segantini
 Alfons Siber (1860 – 1919) aus Schwaz lernte Glasdekor in Innsbruck und besuchte anschließend   die Wiener Akademie. In seinem Atelier in Hall befasste er sich vorwiegend mit   Freskendekor, Restaurierung und Glasmalerei. Er gründete die Tiroler   Künstlervereinigung, der er auch einige Jahre vorstand. In seinen Werken finden   sich Komponenten aus dem Symbolismus in Verbindung mit dem Verhältnis zwischen   Natur und Mensch.
 
 
  Frühlingserwachen, ca. 1905 - Alfons Silber
 Max von Esterle (1870 – 1947) aus Cortina d'Ampezzo   wuchs in Bozen und Innsbruck auf. In Wien studierte er Medizin, las viel und   besuchte eine Kunstschule für Malerei und anschließend die Ecole des Beaux Arts   in Paris sowie die Münchner Akademie. Ab 1904 war er in Innsbruck aktiv und   Mitglied der Tiroler Künstlervereinigung. Sein Lieblingsmotiv war die   winterliche Schneelandschaft mit vielfältigen Licht- und Farbeffekten und   gelegentlich auch symbolischen Komponenten.
    Conca di neve,   ca. 1910 - Notte d'inverno. Im Gedenken an Georg Trakl, ca. 1914 - Max von   Esterle
 Leo Putz (1869 – 1940), geboren in Meran, absolvierte   seine Ausbildung in München und Paris. Nach einem Aufenthalt in London kehrte er   nach München zurück und wurde Mitglied der Sezessionsgruppe. Bis 1936 reiste er   durch Europa und Südamerika, bis er sich schließlich in Meran niederließ. Seine   Bilder lassen sich nicht einfach zuordnen. Sein künstlerischer Ausdruck tendiert   vom Dekorativismus im Stil der Sezession bis zu Frische und Leuchtkraft des   Impressionismus.
    Parzifal, ca.   1900 - Locanda nella neve, ca. 1909 - Leo Putz
 Tullio Garbari (1892 – 1931), geboren in Pergine   Valsugana, absolvierte seine Ausbildung an der Scuola Reale Elisabettina in   Rovereto und an der Akademie zu Venedig. Aufmerksam geworden durch Neuheiten in   Italien, die nicht an den Akademien gelehrt wurden, knüpfte er auch Verbindungen   zur Sezessionsbewegung in Deutschland und Österreich. Zu seinen weiteren   Tätigkeitsfeldern gehörten die Poesie, die Philosophie und alte Sprachen. Auch   seine Studien zu den Ursprüngen und Traditionen seiner Heimat vertiefte er. Sein   scheinbar naiver und einfacher Stil ist voller ausgewählter und symbolischer   Zeichen.
    Maturità   (Landschaft im Trentino), 1910 - Paesaggio animato, 1916 - Tullio Garbari
  Maternità nel   paesaggio perginese, 1932 - Tullio Garbari
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