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Sezession

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Dieser Begriff bezeichnet die künstlerische Bewegung am Ende des 19. Jahrhunderts, die sich gegen die Zwänge der Akademien auflehnt, die starr an der Romantik und dem Althergebrachten festhielten. Die in ganz Europa vertretene Sezessionsbewegung ergriff alle Arten von Künsten – auch die so genannten „kleinen“ Künste wie Mode und Möbel. Ein ausschlaggebendes Zentrum war die Wiener Sezession, die das Tiroler Gebiet stark beeinflusste. Zu den typischen Merkmalen in der Malerei zählen die Synthese der Formen, die oftmals ihren Ursprung in der Natur finden, gewundene Linien und kaum Raum einnehmende Figuren. Die Inhalte sind mit dem Symbolismus vergleichbar.

Luigi Bonazza (1877 – 1965), geboren in Arco, studierte an der Scuola Reale von Rovereto und dann an der Kunstgewerbeschule in Wien, wo er mit Vertretern der Wiener Sezession in Berührung kam. Nach seiner Rückkehr nach Trient widmete er einen Großteil seiner Zeit dem Dekor und der Einrichtung seines Hauses. Sein Stil ist dekorativ und schmückend. Zu seinen Lieblingsmotiven zählen Allegorien oder mythologische Gestalten, aber auch seine Landschafts- und Porträtbilder sind sehr bekannt.

Notte d'estate, 1912 - 13 - Luigi Bonazza Foce del Sarca, ca. 1936 - Luigi Bonazza La nascita del giorno, 1925 - 30 - Luigi Bonazza
Notte d'estate, 1912 - 13 - Foce del Sarca, ca. 1936 - La nascita del giorno, 1925 - 30 - Luigi Bonazza


Der in Bozen geborene Maler und Bildhauer Carl Moser (1873 – 1939) besuchte zuerst die Kunstakademie in Dresden, dann die in München. Sein unruhiger Geist trieb ihn zu zahlreichen Reisen an, auf denen er mit ganz neuen Künstlerkreisen in Kontakt kam (insbesondere in Paris und in der Bretagne). Nach seiner Rückkehr nach Bozen 1907 arbeitete er als Maler und Bildhauer. Zu seinen Motiven zählten Dinge der Natur, Landschaften und Personen, die an orientalische Modelle erinnern. In der Synthese von Form und Farbe lehnt er sich an Paul Gaughin und die bretonische Gruppe der Nabis an.

Pfau mit drei Kirschen, 1905 - 06 - Carl Moser Arco, ohne Datum - Carl Moser
Pfau mit drei Kirschen, 1905 - 06 - Arco, ohne Datum - Carl Moser

Sarntner Bauern - Carl Moser
Sarntner Bauern - Carl Moser


Alfons Walde (1891 – 1958), gebürtig aus Oberndorf bei Kitzbühel, studierte zunächst in Innsbruck und anschließend an der Technischen Hochschule in Wien. Durch Kontakte mit Gustav Klimt erfolgte eine dauerhafte Beeinflussung durch die Wiener Sezessionsbewegung. Er befasste sich sowohl mit Architektur als auch mit Malerei. Seine Werke bestechen durch die Fülle von Formen und Farben; Motive sind Landschaften und das normale Leben in Tirol.

Kreuze, ca. 1912 - Alfons Walde Frühlingsimpressionen, 1911 - Alfons Walde
Kreuze, ca. 1912 - Frühlingsimpressionen, 1911 - Alfons Walde


Eduard Thöny (1866 – 1950), geboren in Brixen, studierte zunächst an der Zeichenschule Gräf und dann an der Münchner Akademie. Er arbeitete vorwiegend als Graphiker und in diesem Bereich bei Satirezeitungen (z. B. „Simplicissimus“). Während des Ersten Weltkriegs fertigte er Gemälde und Zeichnungen in Tirol und Galizien an. Sein Stil näherte sich den in der Sezession verfeinerten Schönheitsregeln, deren markante Linien synthetische Formen bilden.

Südtiroler Postreiter mit Gespann, 1910 - Eduard Thöny Soldaten - Eduard Thöny
Südtiroler Postreiter mit Gespann, 1910 - Soldaten - Eduard Thöny


Hans Josef Weber Tyrol (1874 – 1957), geboren in Schwaz, studierte an der Innsbrucker, Wiener und Münchner Akademie und eröffnete später ein Atelier für Malerei und Plakatdekoration im Stil der Sezession. Nach seiner Rückkehr nach Südtirol lebte er in Lana, Meran und Sankt Michael in Eppan. In seinen Ölgemälden und Aquarellen spiegelte sich seine ausgeprägte Wahrnehmung für Licht und Farben wider, die beinahe etwas Spirituelles aufweisen.

Tiroler Landschaft - Hans Josef Weber Tyrol  Schlern - Hans Josef Weber Tyrol
Tiroler Landschaft - Schlern - Hans Josef Weber Tyrol

         
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