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Bevölkerungsexplosion - oder?
Wie viel Menschen verträgt die Erde?

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Eine Arbeit von Maseh Sadat und Stephan Brell,
Klasse 9F1, Fichte- Gymnasium

(der Schülertext wurde unkorrigiert übernommen)

     
Warum haben wir uns für dieses Thema entschieden?
 

Wir haben uns dafür entschieden, weil es uns von den vorgegebenen Themen am meisten angesprochen hat. Oft wird im Fernsehen von einer Bevölkerungsexplosion der Menschheit gesprochen. Zwangsläu-fig stellt sich dann die Frage.
„ Wie viele Menschen verträgt die Erde?
Aus dieser Frage resultieren schnell weitere Fragen wie zum Beispiel:

  • Welche Probleme werden entstehen?
  • Welche Länder sind betroffen?
  • Wie kann die Bevölkerungsexplosion eingedämmt werden?
  • Wie groß ist die landwirtschaftliche Nutzung der Erde?
  • Wie viele Nahrungsmittel können produziert werden?
  • Wie viel Nahrung bzw. kcal braucht der Mensch?
  • Wie groß ist die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln?
Auf diese Fragen wollen wir versuchen Antworten zu finden.
     
Unsere Über-legungen und die Ergebnisse unserer Be-rechnungen:
 

Unsere erste Überlegung war, herauszufinden wie viele Menschen sich zurzeit auf der Erde befinden, wie sich ihre Zahl in den letzten Jahren verändert hat und wie sie sich voraussichtlich verändern wird.
Dazu haben wir im Internet recherchiert. Dort fanden wir eine Tabelle, die nach Ländern und Kontinenten geordnet eine Aussage über die Bevölkerungsentwicklung von 1950 bis 2050 darstellt.
Diese Daten haben wir in eine Excel-Tabelle umgewandelt.

     
   

 

 

1950

 

2000

 

2050

Kontinente

 

Millionen

Prozent

 

Millionen

Prozent

 

Millionen

Prozent

Asien

 

1399

55,5

 

3672

60,6

 

5428

58,2

Afrika

 

221

8,8

 

794

13,1

 

2000

21,4

Lateinamerika, Karibik

 

167

6,7

 

519

8,6

 

806

8,6

Europa

 

548

21,7

 

727

12

 

603

6,6

USA, Kanada

 

172

6,8

 

314

5,2

 

438

4,7

Australien, Ozeanien

 

13

0,5

 

31

0,5

 

47

0,5

Insgesamt

 

2520

100

 

6057

100

 

9322

100

     
   

Um die Entwicklung der Bevölkerungszahlen zu verdeutlichen,haben wir zusätzlich Excel-Grafiken erstellt.
Anmerkung der Redation: Es folgen Kreisdiagramme, eine Weltkarte mit farblichen Einzeichnungen und Geburten- und Sterberaten im Vergleich.

Anmerkung der Redaktion: Sie werden hier nicht dargestellt.

     
Welche Probleme entstehen
durch das Wachstum der Weltbevölkerung?
 

Die Weltbevölkerung ist, wie wir gesehen haben, in den letzten 50 Jahren stark gewachsen. Dabei konzentriert sich das Wachstum vor allem auf Entwicklungsländer mit einer hohen Geburtenrate und einer sinkenden Sterberate.
Die explosive Zunahme der Bevölkerung führt in den betroffenen Ländern zu schwerwiegenden Problemen. Durch die zu geringen landwirtschaftlichen Flächen kommt es zum einen zu Ernährungsproblemen und zum anderen zur Landflucht .In den Entwicklungsländern leben nach Schätzungen der Welternährungs-orgination rund 792 Millionen unterernährte Menschen. Dazu kommen weitere 34 Millionen aus den Industrieländern des Ostens. Allerdings ist Hunger nicht gleich Hunger. In den Industriestaaten fehlen den unterernährten Menschen durchschnittlich etwa 130 kcal von den benötigten 2200 kcal pro Tag. In den ärmsten Ländern liegt das Defizit bei 450 kcal pro Tag und Person.
Landbewohner ziehen in die Stadt, weil die Grundbedürfnisse auf dem Land meist nicht befriedigt sind. Die Menschen hoffen darauf, dass die Lebensbedingen in der Stadt besser sind als auf dem Land

     

Landflucht am Beispiel von China und Indien - Verstädterung

 

Hier folgt zunächst eine Darstellungen zur Verstädterung.

Durch diese Landflucht nimmt die Bevölkerung auf dem Land langsamer zu, der Anteil der Städter dagegen wächst dafür umso schneller, eine Verstädterung schreitet rasch voran.
So hat Bombay, die größte Stadt Indiens, innerhalb von zehn Jahren einen Zuwachs von etwa drei Millionen Menschen zu verzeichnen. Die Hälfte davon sind Zuwanderer. Die oft 10-köpfigen Familien leben aus Abfall zusammengebastelten Hütten zwischen den modernen Hochhäusern in so- genannten Slums.

     

Wie kann die Bevölkerungs-explosion eingedämmt werden?

  In China werden Ein-Kind-Familien von der Regierung bevorzugt. Familien mit Einzelkindern werden bei der Zuteilung von Wohnraum begünstigt. Familien mit mehreren Kindern hingegen bekommen grundsätzlich keine größeren Wohnungen als Ein-Kind-Familien. Die Verwaltung des Bezirks, in dem man lebt, ist ver-pflichtet, sich besonders um die Ehepaare zu kümmern, die nur ein Kind haben, wenn sie zu alt sind um selbst zu arbeiten oder krank sind. Das macht es überflüssig mehrere Kinder haben zu wollen um im Alter versorgt zu sein. Familien, die zwei Kinder haben sind deutlich schlechter gestellt, das heißt Einzelkinder haben weit bessere Chancen in der Entwicklung, Ausbildung und der beruflichen Eingliederung. Mütter, die in China ein drittes Kind bekommen, erhalten während des Schwangerschaftsurlaubs keine Lohnfortzahlung. Sie müssen selbst den Gesundheitsdienst und Medikamente zahlen. Wenn ein Arbeiter ein drittes Kind bekommt, werden 5% des gesamten Einkommens von Mann und Frau ein-behalten. Ehepaare, die sich sterilisieren lassen, bekommen finan-zielle Zuwendungen und werden öffentlich ausgezahlt.
     
Wie groß ist die landwirtschaftliche Nutzung der Erde?
 

Im Prinzip hat die Erde gewaltige Landmassen. Die globale Landoberfläche umfasst mehr als 13 Milliarden Hektar. Das sind mehr als zwei Hektar pro Kopf der heutigen Weltbevölkerung.

Stellt man allerdings eine detaillierte Analyse an und berücksichtigt die Produktivität und Zugänglichkeit der Böden, so ergibt sich ein völlig anderes Bild.

   

Landtypus

Fläche (Milliarden Hektar)

Totale eisfreie Landfläche der Erde

13,4

Totale Landfläche ohne Seen und Flüsse

13,0

Genutztes Land

8,7

Potentiell bebaubares Land, davon

  • Mit mittlerer bis hoher Produktivität
  • Mit niedriger Produktivität

3,2

1,3

1,9

Aktuelle Nutzung von potentiell bebau-barem Land

  • für landwirtschaftliche Kultu-ren
  • permanente Weideflächen, Wälder, Sträucher

3,2


1,5

1,7

   

Von den mehr als 13 Milliarden Hektar Landoberfläche der Erde sind 1,5 Milliarden Hektar nicht nutzbares Ödland. Weitere 2,8 Milliarden Hektar sind unzugänglich oder für die menschliche Nutzung zu abgelegen. Von den übrigen 8,7 Milliarden Hektar eignen sich nur etwa zwei Drittel für die Nutzung als Wald, Grasland oder Steppenland. Lediglich 3,2 Milliarden Hektar sind potentielles Anbauland. So verbleiben nur noch 0,53 Hektar pro Kopf der Weltbevölkerung. Davon ist heute aus Gründen der Produktivität nur etwa die Hälfte mit landwirtschaftlichen Kulturen bebaut.

Fruchtbares Land wird zum knappen Faktor .

Etwa 1,5 Milliarden Hektar bebaubares Land stehen für die Ernähr-ung der Weltbevölkerung zur Verfügung. Auf die Entwicklungsländer, sie stellen mehr als achtzig Prozent der Weltbevölkerung, entfällt etwa die Hälfte .

     

Wie viel Nahrung bzw. kcal braucht der Mensch?

 

Menschen müssen für Ihr Wohlbefinden, zur Erhaltung ihrer Gesundheit sowie ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit Nährstoffe in ausreichender Menge und Qualität zu sich nehmen. Eine wichtige Rolle für die Gesundheit sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit nimmt aber auch sauberes Trinkwasser ein.
Man kommt heute überein, dass der Energiebedarf eines gesunden, erwachsenen und leichte Arbeit verrichtenden Menschen bei etwa 2400 kcal liegt. Menschen die schwere körperliche Arbeit tun, benötigen bis zu 4000 kcal.

     
Verfügbarkeit von Nahrungs-mitteln
  Weltweit steigt die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln pro Kopf zwischen 1955 und 2020 voraussichtlich um etwa sieben Prozent von 2700 kcal auf 2900 kcal pro Tag an. In allen größeren Regionen wird eine Steigerung der Nahrungsmittelverfügbarkeit pro Kopf erwartet. China und Südasien werden voraussichtlich die größte, Westafrika und Nordafrika die geringste Steigerung erleben.
   

Verfügbare Kalorien 1995 und 2020

Kcal pro Kopf und Tag nach Regionen

 

 

1995

2020

Lateinamerika

2789

3026

Westasien und Nordafrika

3081

3177

China

2752

3139

Südostasien

2622

2876

Afrika südlich der Sahara

2144

2295

Südasien

2375

2652

 

 

 

Industrieländer

3185

3352

Entwicklungsländer

2579

2821

Welt

2717

2918

    Die voraussichtliche durchschnittliche Verfügbarkeit von etwa 2300 kcal pro Tag und Kopf in Afrika südlich der Sahara liegt knapp über dem Minimum für ein gesundes produktives Leben. Da die Nahrung, die zur Verfügung steht, nicht gleichmäßig verteilt ist, wird voraussichtlich ein großer Teil der Bevölkerung dieser Region keinen Zugang zu ausreichender Nahrung haben.
     

Ergebnis: Wie viele Menschen verträgt die Erde?

 

 

Die Tatsache, dass die Weltbevölkerung rapide wächst, ist uns nach unseren Untersuchungen bekannt. Auch die Konsequenzen haben wir beschrieben. Wir wissen jetzt aber auch, dass es nicht nur auf die Anzahl der Menschen ankommt, die in einer Nation, einer Region oder auf dem ganzen Globus leben, sondern auch auf die Art und Weise, wie sie leben, wie sie sozial organisiert sind und was sie konsumieren. Der Bevölkerungsfaktor ist immer nur ein Einflußfaktor unter vielen. Er wird erst bedeutsam im Zusammen-spiel mit dem Stand der wirtschaftlichen Entwicklung und somit dem Pro-Kopf-Konsum.
Beispiel:
Würden alle Menschen so leben wie die Indianer im Urwald Brasiliens, dann hätte die Erde die Tragfähigkeit für 20 bis 30 Milliarden Menschen.
Würden alle Menschen so viele Ressourcen wie die USA verbrau-chen, so wäre die ökologische Tragfähigkeit schon heute über-schritten.
Ein gesunder Kompromiss zwischen Bevölkerungszuwachs, Pro-duktivität, Konsumverhalten und Umweltschonung in den nächsten Jahren sind entscheidend für die Menschheit.

Die Politiker der Welt sind hierbei in hohem Maße gefordert.

    Zum Schluss folgt noch ein ausführlicher Quellennachweis.
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