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Fische in "Seenot"! - Alles nur Panikmache?
Befischung und Anlandungen, Nachfrage, Produktion und Verzehr sowie Fangquoten

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>> Mit hochgerüsteten Fischfangflotten wird in den Weltmeeren Jagd auf immer weniger Fisch gemacht.

Befischung und Anlandungen von Fisch


Nachfrage und Produktion von Fisch zum Verzehr


Fangquoten und Schutzstrategien

 
   
   

Befischung und Anlandungen von Fisch

   
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Fischbestände auf offener See - nach Befischungsintensität,
in Prozent der Gesamtbestände

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung (FAO)

 
Jahr
überfischt oder bereits erschöpft
am biologischen Limit befischt
moderat oder gering befischt
1974
10
51
39
1978
8
51
41
1979
13
50
37
1981
13
49
38
1983
16
53
31
1985
18
51
31
1987
25
44
31
1989
27
44
30
1990
19
50
31
1992
25
46
29
1995
27
44
29
1997
24
50
26
2000
28
47
25
2003
24
52
24
2004
25
52
23
     

Anlandungen von Fisch

Quelle der folgenden Zahlen: www.seaaroundus.org

  Die Seefischerei "jagd" eine relativ kleine Zahl von Knochenfischen wie etwa die Heringsartigen und Dorschartigen, zu denen auch der Kabeljau gehört. (siehe auch: Fangdaten von Kabeljau in der Nordsee)
Wirtschaftlich sehr wichtig sind die Makrelenartigen. Zu ihnen gehören neben der Makrele auch die Thunfische.

Aber mit der Leerung der Weltmeere nimmt auch der Beifang an Fischen zu. Weltweit werden nach Schätzungen von Greenpeace 39 Millionen Tonnen Beifang jährlich geschätzt.
Hier einige ausgewählte Fangmengen (gemessen in Tonnen) zu ausgewählten Fischarten:
   
Jahr
Atlant.
Makrelen-
hechte
Echter
Bonito
Thunfisch
Gelbflossen-
Thunfisch
Weißer
Thunfisch
Großaugen-
thun
Döbel
Makrele
Kalmare
1950
219955
103341
75314
59726
586
26778
28464
1955
657448
125395
102878
65995
27180
43028
43537
1960
503462
77239
172547
58525
24953
50479
45994
1965
537102
146811
188213
119606
94351
90240
56579
1970
345217
202671
260847
115810
117288
148832
103661
1975
680887
294370
365389
111234
147224
182706
129004
1980
588731
386855
344002
132253
166098
500800
209859
1985
567286
455961
471185
128408
196041
220649
311478
1990
1007144
587362
703682
185249
233992
291661
402213
1995
873745
904166
674497
140951
313675
191370
296775
2000
848204
1165344
764648
135186
329350
217777
267279
2003
221769
1146204
871587
164444
321221
301689
180645
(Bei seaaroundus sind wesentlich mehr und auch ausführlichere Daten zu finden.)
     

Kurz- Informationen
zu den obigen Fischarten

Mehr dazu in wikipedia

 

Die Thunfische gehören zu der Familie der Makrelen. In der Fischwirtschaft zählt man aber auch andere Gattungen zum Thunfisch, z. B. den Bonito. Die Weißen Thun sind ebenfalls eine Art von Thunfisch. Der Rote Thun, auch Großer Thun genannt, ist ein bedeutender Speisefisch. Er ist mit einer maximalen Größe von 4,58 Meter und einem maximalen Gewicht von 684 Kilogramm der größte Barschartige Fisch.
Die Döbel Makrele, auch bekannt als der Pazifik Makrele ähnelt den Atlantik Makrelen.
Die Kalmare stellen mit rund 400 Arten die größte Gruppe innerhalb der Kopffüßer dar.

     

Anmerkung
 

Wenn ihr Tabellen oder Teile davon aus der Lernumgebung in eure Tabellenkalkulation kopieren wollt, geht das in zwei Schritten:

1) Markiere durch Darüberziehen mit gedrückter linker Maustaste den Teil der Tabelle (er wird blau hinterlegt) und kopiere ihn mit Ctrl-C in den Arbeitsspeicher.

2) Wechsele in die Tabellenkalkulation und klicke auf die Anfangszelle. Mit Ctrl-V wird der kopierte Tabellenteil eingefügt.

 
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Fangdaten für drei
Thunfischarten

* SD = Standard Tage

Quelle: FAO Meeting
im Sept/Okt 2001 in Rom

Siehe hierzu auch die Arbeiten
von Schülerinnen und Schülern
aus der Modellierungswoche in Tramin im Jahre 2001

 
Jahr
Echter Bonito
Großaugenthun
Gelbflossenthun
Ertrag
in t
Aufwand
in SD*
Ertrag
in t
Aufwand
in SD
Ertrag
in t
Aufwand
in SD
1991
78900
18600
20700
27600
70900
24100
1992
84900
31900
23900
35400
72800
25000
1993
96300
30400
19500
37800
113000
46200
1994
109500
41600
17800
45200
57300
26600
1995
114400
40200
16300
47800
73200
40100
1996
114200
42700
18300
54900
113700
68700
1997
118500
54900
18400
70700
100200
63800
1998
115100
60200
20200
79200
84000
68500
1999
100100
57700
13600
74600
97200
79600
 
   

Nachfrage,"Produktion" und Verzehr von Fisch

   
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Fisch und Meeresfrüchte
beliebt wie nie zuvor

Quelle: http://www.fischinfo.de/

 

Hamburg, 6.9.2007. Die Verbraucher in Deutschland genießen mehr und mehr Fisch und Meeresfrüchte. Das Fisch-Informationszentrum (FIZ) hat ermittelt, dass der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Meeresfrüchten im Jahr 2006 erstmalig seit 100 Jahren auf 15,5 kg (Fanggewicht) gestiegen ist. 2005 waren es noch 14,8 kg. Diese Zahlen umfassen den Fischkonsum zu Hause und Außer-Haus. Und für das Jahr 2007 erwartet die deutsche Fischwirtschaft weitere Zuwächse.
In Deutschland herrscht eine klare Vorliebe für Fische aus dem Meer. Alaska-Seelachs (25,9 %), Hering (17,5 %) und Lachs (11,3 %), Thunfisch (10,7 %) und Seelachs (4 %) sind die am meisten konsumierten Fische. Diese fünf Fischarten decken rund 70 % des Fischverbrauches in Deutschland ab.

     

Disposition of
world fishery production

Quelle: FAO

 
Jahr
For human consumption
in Tsd t
For other purposes
in Tsd t
1996
88533
31798
1997
91832
30985
1998
93509
24552
1999
95471
31534
2000
97037
34050
2001
100177
30824
2002
100516
33070
2003
103289
29747
2004
105631
34657
2005
108009
33394
     
Entwicklung des durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauchs an Fisch und Fischereierzeugnissen in Deutschland

Quelle: http://de.statista.com/

 
Jahr
Pro-Kopf-Verbrauch in kg
1999
12,4
2000
13,7
2001
15,3
2002
14
2003
14,3
2004
13,8
2005
14,8
2006
15,5
2007
16,4
     

Die höchsten Fischfang-Erträge
im Jahr 2001

Quelle: Handelsblatt –
Die Welt in Zahlen (2005)

Zum Vergleich:
Deutschland 978000 Tonnen

Der Jahres-Fischereiertrag lag 2003 bei ca. 140 Millionen Tonnen weltweit.

 

Die höchsten Fischfang-Erträge (2001)

 Rang 

Land

 Ertrag 
(in Tsd. t)

 Rang 

Land

 Ertrag 
(in Tsd. t)

   1

China   

44063

   11

Philippinen   

2380

   2

Peru   

7996

   12

Südkorea   

2282

   3

Indien   

5965

   13

Vietnam   

2010

   4

Japan   

5521

   14

Island   

1985

   5

USA   

5405

   15

Bangladesch   

1687

   6

Indonesien   

5068

   16

Dänemark   

1552

   7

Chile   

4363

   17

Mexiko   

1475

   8

Russische Föderation   

3718

   18

Spanien   

1397

   9

Thailand   

3606

   19

Malaysia   

1393

   10

Norwegen   

3199

   20

Myanmar   

1288

 
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World fisheries and aquaculture production and utilization
(in Millionen Tonnen) Quelle: FAO

Jahr

2000

2001

2002

2003

2004

2005

PRODUCTION INLAND 

Capture

8,8

8,9

8,8

9,0

9,2

9,6

Aquaculture

21,2

22,5

23,9

25,4

27,2

28,9

Total inland

30,0

31,4

32,7

34,4

36,4

38,5

PRODUCTION MARINE 

Capture

86,8

84,2

84,5

81,5

85,8

84,2

Aquaculture

14,3

15,4

16,5

17,3

18,3

18,9

Total marine

101,1

99,6

101,0

98,8

104,1

103,1

TOTAL CAPTURE

95,6

93,1

93,3

90,5

95,0

93,8

TOTAL AQUACULTURE

35,5

37,9

40,4

42,7

45,5

47,8

TOTAL WORLD FISHERIES

131,1

131,0

133,7

133,2

140,5

141,6

UTILIZATION  

Human consumption

96,9

99,7

100,2

102,7

105,6

107,2

Non-food uses

34,2

31,3

33,5

30,5

34,8

34,4

Population (billions)

6,1

6,1

6,2

6,3

6,4

6,5

Per capita food fish supply (kg)

16,0

16,2

16,1

16,3

16,6

16,6

 

International trade in fishery commodities by principal importers und exporters -
Auszug aus einer Tabelle;
Quelle: FAO

Land
Import (in 1000 US$)
Export (in 1000 US$)
2003
2004
2005
2003
2004
2005
China
2388590
3125631
3979232
5243459
6636839
7519357
Denmark
2084466
2286337
2554663
3213465
3566149
3685243
France
3771152
4176418
4562629
1362402
1562377
1583976
Germany
2635070
2804924
3234841
1277191
1415193
1501101
Italy
3558950
3903779
4224081
453515
534091
597929
Japan
12395943
14559508
14438337
922980
1077287
1254185
Norway
560394
666504
700839
3624193
4132147
4885226
Spain
4904151
5222348
5632087
2224326
2564977
2579057
Thailand
1074916
1230989
1421710
3906384
4034002
4465767
UK
2507661
2811525
3174317
1669660
1811759
1872025
USA
11655429
11966731
11982336
3398939
3850629
4232041
World (Summe)
67358625
75435749
81529283
63773911
71609142
78418581
   
   

Fangquoten und Schutzstrategien

   
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Früher wimmelte die Nordsee
nur so von Kabeljau ...

Quelle der Zitate:
wdr q21 und wikipedia

  ..." Früher brauchte Käpt`n Iglu für Fischstäbchenfisch nicht weit zu fahren: Die Nordsee wimmelte nur so von Kabeljau. Im Westatlantik, vor Neufundland, war Kabeljau so häufig, dass man ihn angeblich mit Körben aus dem Meer schöpfen konnte. Die Zeiten sind allerdings vorbei. Vor Neufundland ist der Kabeljau verschwunden, weggefischt, leergeplündert. Und der gesamte Kabeljau der Nordsee bringt gerade einmal so viel auf die Waage wie eine Nordseefähre – knapp 38.000 Tonnen. Damit sich der Bestand wieder erholen kann, wäre eine Menge von 150.000 Tonnen das Minimum. " ...
     
Bedrohung der Bestände -
Zwei Beispiele
 

"Der Blauflossen-Thunfisch (auch als Roter Thunfisch bekannt) im Mittelmeer ist mittlerweile stark in seinem Bestand bedroht, ebenso der Großaugen-Thunfisch. So liegt die Zahl der erwachsenen Tiere nur noch auf 20% des Niveaus von 1970."
Ein Großaugen-Tunfisch wird bis zu zwei Meter fünfzig lang und elf Jahre alt. Er ist im Atlantik, im Pazifik und im Indischen Ozean heimisch. Jährlich werden 430.000 Tonnen gefangen. Hauptabnehmer ist Japan. Aber auch die USA und die EU importieren Großaugen-Tun. Er wird zu Sushi und Sashmi verarbeitet, aber auch in Dosen, als Tiefkühlfisch und als Steak gehandelt.

     
Die Fischbestände in den Meeren wurden als Allgemeingut angesehen und darin lag die Tragik ...
  Die Fischbestände in den Meeren werden als ein Allgemeingut angesehen. Und darin liegt eine gewisse Tragik: Ökonomisch und individuell handelnde Fischer versuchen also so effektiv wie möglich, soviel Fisch wie möglich zu fangen. Genau dies führte aber zu Überkapazitäten in den hochgerüsteten Fischfangflotten. Sie machen Jagd auf immer weniger Fisch: Seit 1970 hat sich z.B. die weltweite Kapazität der Fischereiflotte verdoppelt. Und obwohl von den 3,5 Millionen weltweit eingesetzten Fischereischiffen nur etwa ein Prozent industrielle Schiffe sind, schöpfen diese 50 bis 60 Prozent der Bestände ab. Die Folge aber war ein steter Rückgang der Fischbestände.
     

Notwendig wurde eine
rationale Fischereipolitik
in Europa und weltweit

 

  „Wissenschaftler warnen seit Jahren vor dem Einbruch der Fischbestände und mahnen geringere Fangquoten an. Doch Politik und Unternehmen ignorieren diese Warnungen beharrlich“, so die WWF-Sprecherin.
Daher hat die Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) in der EU die Aufgabe, Fangquoten für bestimmte Fischarten und auch in Bezug auf die verschiedenen Mitgliedstaaten festzusetzen.
Die Food and agriculture organisation (FAO) der UN (mit Sitz in Rom) fordert, die übermäßig großen Kapazitäten der internationalen Fischereiflotten zu verringern.
Jedem Schiff wird also eine individuelle Quote für die regulierten Fischarten zugeteilt. Die Fänge und Anlandungen müssen aufgezeichnet werden, die an Bord benutzten Ausrüstungen (insbesondere die Netze) sind reguliert, um den Beifang zu minimieren. Bestimmte Meeresgebiete werden von Zeit zu Zeit ganz vom Befang ausgenommen, um den Beständen eine Erholungszeit zu geben.
     

Bespiele für Empfehlungen
und Vereinbarungen

Siehe auch: VERORDNUNG (EG) Nr. 643/2007 DES RATES vom 11. Juni 2007 zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 41/2007 hinsichtlich des von der Internationalen Kommission für die Erhaltung der Thunfischbestände des Atlantiks empfohlenen Wiederauffüllungsplans für
Roten Thun

  Der ICES empfahl für den Kabeljau (Dorsch) eine Fangmenge von höchstens 13.000 t im Jahr 2004. Aber die Fischereiminister legten schließlich doch eine Fangquote von 32.000 t fest. (http://www.ices.dk/indexnofla.asp)
Die 42 Mitglieder der Internationalen Kommission für die Erhaltung des Atlantischen Thunfischs kamen bei ihrer Zusammenkunft in Dubrovnik (Kroatien), im Jahre 2007 überein, die jährlichen Fangquoten für Roten Thunfisch im östlichen Atlantik einschließlich des Mittelmeeres um 20 % zu reduzieren. Aus diesen Meeresgebieten stammen bis zu 70 % des weltweiten Fangs von Rotem Thunfisch. Die Gesamtmenge sinkt in diesem Gebiet von derzeit 32.000 Tonnen auf 25.500 Tonnen im Jahr 2010. Die jährliche Fangquote wird dabei schrittweise von 29.500 Tonnen (2007), über 28.500 Tonnen (2008) und 27.500 Tonnen (2009) reduziert werden.
     
Empfehlungen und/oder Forderungen des WWF
 

Rund und um den Globus versucht der WWF, politisch Einfluss zu nehmen, um eine umweltschonende Fischerei zu fördern. Nach Ansicht des WWF ist es von zentraler Bedeutung, das rechtliche Mandat der Regionalen Fischerei-Management-Organisationen (RFMOs) und ihr Management weiter zu verbessern. Für das Mittelmeer fordert der WWF gemeinsam mit einigen der größten Fischverarbeiter und –händler Europas eine sofortige Halbierung der Fangquoten, damit der Blauflossentunfisch noch eine Chance hat. Zudem braucht es ein Moratorium für die Entwicklung neuer Tunfischfarmen, bis Lösungen auf nationaler und internationaler Ebene
in Sicht sind.
Weitere WWF-Forderungen:

  • ein Fangverbot für die industrielle Fischerei während der Laichsaison,
  • Überwachungsprogramme für die Fischerei- und Zuchtaktivitäten,
    verpflichtende Einsätze von Beobachtern an Bord aller Tunfischfänger und in den Mastbetrieben sowie
  • eine Regulierung des Futterfischfangs.
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