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Fremdbeobachtung durch die Lehrperson - Entwicklung von Beobachtungsbögen

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Fremdbeobachtung durch
die Lehrperson:
intervenierende Schätzung
 

Ein Beobachtungsbogen dient dem Zweck bzw. hilft dabei, dass die Lehrerin und der Lehrer den erreichten Grad von fachübergreifenden Zielen besser einschätzen können. Die Bewertung eines jeden Kriteriums ist aber eine intervenierende Schätzung. In einer solchen Bewertung wird mehr qualitativ zusammentragend und mitfühlend bewertet.
Brugger und Weiß beschreiben u.a. in ihrem Erfahrungsbericht, wie sie bei der Bewertung mit Hilfe eines selbst erstellten Beobachtungsbogens vorgegangen sind, und welche Probleme dabei entstanden sind.

   
Ein Beobachtungsbogen
darf nicht zu viele Kriterien enthalten.
  Ein Beobachtungsbogen wird dann unhandlich und für die Praxis unbrauchbar, wenn er zu viele Kriterien enthält, die bei allen Schülerinnen und Schülern der Klasse, in der Modellierungsphase, beobachtet und bewertet werden sollen. Denn gerade in dieser mehr projektorientierten Phase des Unterrichts wird die Lehrperson durch ihre Moderation der Lernprozesse stark herausgefordert.
Es kann auch, wie die Reflexionen im Erfahrungsbericht beschreiben, zu einem Rollenkonflikt kommen.
   

Vorschlag für die Konstruktion
und Nutzung eines Beobachtungsbogens.

 

Für jeden Schüler und für jede Schülerin gibt es einen eigenen Beobachtungsbogen. Alle Beobachtungsbögen sind gleich aufgebaut und enthalten zur Beobachtung die 12 "Fähigkeiten", wie sie unter "Kriterienbezogene Leistungsbewertung" formuliert worden sind. Jede dieser 12 Fähigkeiten wird mit Hinweisen zu Teilfertigkeiten versehen. Denn gerade diese Teilfertigkeiten stellen dann für die intervenierende Schätzung eine Hilfe dar, weil sie "abhakbar" sind.
Außerdem können gerade diese Teilfertigkeiten auch in einem Beratungsgespräch mit den Jugendlichen dabei helfen, einerseits auf Defizite aufmerksam zu machen und andererseits die momentan vorgenommene Bewertung zu begründen.
Die Einschätzungen erfolgen dann auf einer Fünferskala, deren Mitte wie folgt beschrieben wird: "Leistung, die auf der Grundlage von vorhergegangenen Lernmöglichkeiten von allen erwartet werden sollte". Diese Einschätzung wird dann mit einer befriedigenden Note gleichgesetzt. Nach oben und unten gibt es dann jeweils zwei weitere Möglichkeiten der Einschätzung.
Übrigens: Die "vorhergegangenen Lernmöglichkeiten" zum Erreichen der Teilfertigkeiten sollten für die Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar und nachweisbar sein und nicht nur im Kopf der Lehrperson existieren.

   

Der Beobachtungsbogen
muss von Jahr zu Jahr neu angepasst werden.

 

Der Beobachtungsbogen für eine Lerngruppe muss sich von Jahr zu Jahr in der Beschreibung der kriterienbezogenen Teilfertigkeiten ändern. So kann dann auch eine Qualitätssteigerung in mathematisch übergeordneten, in medialen und in sozialethisch-personenbezogenen Lernzielen dokumentiert werden.

   

Beobachtungsbögen sind
auf die vorhergegangenen Lernmöglichkeiten in einer Klasse zu beziehen.

 

Gerade diese letzte Feststellung sagt, dass es keinen allgemeingültigen Beobachtungsbogen geben kann. Und: Die Konstruktion von Beobachtungsbögen ist auf vorhergegangene Lernmöglichkeiten in einer Klasse bezogen. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn in einer Klasse im Mathematikunterricht über lange Zeit keine arbeitsteilige Kleingruppenarbeit stattgefunden hat oder wenn die Schülerinnen und Schüler im Mathematikunterricht kaum gelernt haben, miteinander über mathematische Sachverhalte zu kommunizieren, dann sind bei der Konstruktion eines ersten Beobachtungsbogens auch nur die ersten Schritte dieser Interaktions- und Kommunikationsfähigkeit als Teilfertigkeiten einforderbar.

   

Beobachtungsbogen im Matheunterricht -
ein formaler Vorschlag:

  Für einen Beobachtungsbogen wird hier als Beispiel lediglich der folgende formale Vorschlag - erläutert am 7. Ziel - unterbreitet:

Beobachtungsbogen
Für die Schülerin: ...................... im Schuljahr:
Beobachtungskriterien
Bewertung
7. Kommunikationsfähigkeit
Teilfertigkeiten: den Partnern in der Kleingruppe zuhören können, auf die Argumente des Vorredners eingehen können, ..., prüfen können, ob die eigenen Argumente bei den anderen verstanden worden sind, ... Gefühle über...äußern können, ... Ideen vortragen können, auch wenn sie unsicher sind, ....
         
         
         
         
         
   

  Anmerkung: Die ersten vier Einschätzungsmöglichkeiten können für die vier Quartale in einem Schuljahr gedacht sein. Die letzte kann für eine zusammenfassende Bewertung am Ende eines Schuljahres (oder Schulhalbjahres) gedacht sein.
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