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Friedhof in Sexten und Friedhof in Plaus

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Zwei moderne Versionen des Totentanzes finden sich im Vestibül des Friedhofes von Sexten im Pustertal und an der Friedhofsmauer in Plaus im Vinschgau.

Die Abbildungen in Sexten stammen aus dem Jahr 1923 vom Maler Rudolf Stolz. Auf der Rundmauer sind Paare aus Skeletten und Lebenden nach hierarchischem Schema abgebildet, darunter finden sich Schriftrollen mit Bildunterschriften. Der Künstler verleiht seinen menschlichen Figuren keine Gefühle der Angst und auch die Skelette verspotten die Mächtigen nicht, wie dies in den alten Werken üblich war. Die Figuren hier erscheinen ernst und streng, einige erinnern an Könige und Edelfrauen aus früheren Zeiten, andere wiederum an Leute, die Kleidung und Arbeitswerkzeuge aus heutiger Zeit tragen.

Sesto, Danza Macabra
Sexten, Totentanz


Sesto, Danza Macabra Sesto, Danza Macabra
Sexten, Totentanz


Sesto, Danza Macabra
Sexten, Totentanz


In Plaus entstand zwischen 1996 und 2001 ein besonderer Totentanz durch den Maler Luis Stefan Stecher. Dieser malte 18 Szenen auf Tafeln an der Außenmauer des Friedhofs, die durch Inschriften im Dialekt ergänzt werden. Der Künstler stellt das bäuerliche Leben im symbolisch-religiösen Stil sowie das moderne Leben dar, wobei die menschlichen Figuren stets von Skeletten begleitet werden, was sie zu permanenten Begleitern des alltäglichen Lebens von jedem macht.

Plaus, Danza Macabra
Plaus, Danza Macabra
Plaus, Danza Macabra
Plaus, Danza Macabra
Plaus, Totentanz


Die modernen Darstellungen des Totentanzes behalten zwar ihre moralische Bedeutung in Bezug auf die Vergänglichkeit der Welt und dass wir alle sterblich sind, die Komponenten des Schreckens fallen jedoch weg, die für das Bild des Schicksals charakteristisch waren, das noch im Mittelalter verankert war. Der Tod verschleppt die verängstigten Lebenden nun nicht mehr mit wildem Hohngelächter, sondern erscheint als stille Begleitung der Menschen in ihrem alltäglichen Leben.
         
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