Text: Johanna Seebacher, Valentin Rosanelli 
											   
											  V: Warum starrst du mich so an? 
											  M: Weil ich mich frage, was du in einem Museum zu suchen hast. 
											  V: Ja siehst du nicht, dass ich etwas Besonderes bin? 
											  M: Nein, ich sehe nur klobige Tonvasen in Disney-Farben. 
											  V: Mein wirkliches Ich ist im Inneren gefangen. Ich wurde zerstört. 
											  M: Was warst du früher? Matsch von der Baustelle? 
											  V: Nein, ich war ein Weinkrug des Kaisers Li vor 500 Jahren. 
											  M: Ja, genau und meine Frau ist seine heilige Schwester! 
											   
											    
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											  V: Ach ja, glaubst du, du bist etwas Besseres und kannst mich fertigmachen, nur weil du größer bist als ich? 
											  M: Ich bin ein Mensch und du bist eine Vase! 
											  V: Mensch? Du bist ein eiskaltes Wesen. 
											  M: Ich habe Herz und Gehirn! 
											  V: Ich brauche kein Herz! Ich lebe trotzdem länger als du… 
											  M: Dein Leben hat keinen Wert. Du kannst dich ja nicht mal bewegen. 
											  V: Wenn ich wertlos bin, warum hat Ai Weiwei dann ausgerechnet mich ausgesucht? 
											  M: Das heißt doch gar nichts! Ist eine tote Ameise etwa wertvoll, nur weil sie von 
											     
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											  irgendeinem mit einem 
											    Farbpantscher an die Wand gepinselt wurde? 
											   
											    V: Vase 
											    M: Museumsbesucher/in 
  
										     
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