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       Einleitend erscheint 
        es wichtig festzuhalten, dass hier PU (Projektunterricht) nicht als Ideal 
        eines "anderen" Unterrichts begriffen werden soll, sondern vielmehr als 
        eine konkrete Erscheinungsform von Unterricht, die in der bestehenden 
        Schulpraxis vorhanden ist und die sich vom übrigen Unterricht nicht nur 
        theoretisch, sondern auch praktisch unterscheiden läßt. An Beispielen 
        aus unterschiedlichen europäischen Grundschulen wird die Vielfalt 
        dieser Unterrichtsgrundform deutlich. Es gibt ein weites Spektrum 
        von Möglichkeiten, wie sich PU in der Grundschule entfalten kann. Dieses 
        Spektrum reicht von der stark formalisierten Variante der Projektwoche 
        bis zu solchen Projekten, die zu Bestandteilen des Klassen- und Schullebens 
        geworden sind und deren Grenzen zum übrigen Unterricht verfließen.  
        Als "Projektquellen" sind pädagogische Konzepte mit Projekttraditionen, 
        die heute noch in der Grundschulpraxis lebendig sind, zu betrachten. Diese 
        sind sowohl in der Freinet-Pädagogik, als auch 
        in der Pädagogik Peter Petersens zu finden. 
         
       
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       John 
        Dewey  
      Projektidee 
      Projektmethode 
      Kilpatrick 
      H. 
        v. Henting 
        
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       Das entwickelte Verständnis 
        von PU gründet sich jedoch auf Deweys 
        Überlegungen zur Projektmethode. Dewey (1859-1952, USA) gilt als wichtigster 
        pädagogischer Theoretiker der Projektidee, obwohl er die reformpädagogische 
        Diskussion um PU in Europa nicht tiefgreifend beeinflusst hat.  
        Deweys Bedeutung für die pädagogische Diskussion um PU ist bis heute unumstritten, 
        wenn auch erst sein Schüler Kilpatrick 
        (1871-1965, USA) den Begriff "Projektmethode" geprägt hat. Von 
        der "Laboratory School" in Chicago führt eine direkte Linie zu H.v.Hentigs 
        Schriften. Definiert Kilpatrick PU als "planvolles 
        Handeln aus ganzem Herzen" (Kilpatrick 1918, S.162), so spricht 
        Hentig von einem "vorausgeworfenen Wagnis" 
        (Hentig 1973, S.28). Hentig hält an den pädagogischen Vorstellungen Deweys, 
        die dieser vor allem in seinem 1916 erschienenen Hauptwerk "Demokratie 
        und Erziehung" darlegt, fest. 
       
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      Bedeutungsmomente 
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        Wenn Dewey von Projektmethode 
        spricht, meint er nicht eine spezifische Unterrichtsmethode, sondern unterscheidet 
        drei Bedeutungsmomente:  
      
        - Das Ziel menschlicher 
          Entwicklung, das als pädagogisches und politisches gefasst wird,
 
        - die Methode 
          zur Verwirklichung dieses Ziels und 
 
        - die Konkretisierung 
          dieses Ziel-Methoden-Zusammenhanges im Unterricht der Schule (Dewey 
          1916; S.416).
 
       
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       Dewey geht von der 
        Vorstellung einer wechselseitigen Beziehung zwischen Mensch 
        und Welt aus und meint damit auch die Wechselwirkung von Geist 
        und Körper, Erkennen und Tun, Bewusstsein und Handeln. Aus diesem wechselseitigen 
        Wirkungsverhältnis erhält der Mensch Erfahrungen, die nach Dewey eine 
        aktive und passive Seite haben.  
      "Durch 
        Erfahrung lernen heißt das, was wir den Dingen tun, und das, was wir von 
        ihnen erleiden, nach rückwärts oder vorwärts miteinander in Verbindung 
        bringen" (Dewey 
        1916, S.112).  
      Für Dewey hat diese 
        Erfahrung pädagogische und politische Bedeutung, da sie einerseits die 
        Höherentwicklung des Individuums, andererseits die Höherentwicklung der 
        sozialen Umwelt, in der das Individuum lebt, bewirkt. Die Anstrengung 
        der Pädagogen muss daher immer eine pädagogische und eine politische 
        sein, wenn Erziehung gelingen soll. 
       
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       Schule 
        und  
        Unterricht  
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       In der Schule wird 
        der einzelne durch seine soziale Umgebung geformt. Ihre Aufgabe 
        ist es für Dewey, eine vereinfachte geordnete Umwelt bereitzustellen, 
        die den Fähigkeiten der Heranwachsenden entspricht Das dargestellte Ziel 
        menschlicher Erziehung und die dargestellte Methode ihrer Verwirklichung 
        werden im Unterricht konkret. Aus ihnen ergibt sich "ein 
        Plan für die Inhalte und Methoden des Unterrichts" (Dewey 1916, 
        S. 361).  
      Für Deweys Erziehungsphilosophie, 
        die von einer wechselseitigen Beziehung zwischen Mensch und Welt und der 
        Untrennbarkeit von Erkennen und Tun ausgeht, müssen Kinder nicht zu einem 
        Ziel, das die Erwachsenen schon erreicht haben, hinaufgezogen werden. 
         
        
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        Projekt: 
        Zielgerichtetheit 
        Planmäßigkeit 
        Problembezug 
        Erfahrungsbezug 
       
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        Dewey 
        betont nachdrücklich die Notwendigkeit von Planung und Organisation des 
        Lernprozesses und spricht von einer Projekt-, Problem- oder 
        Situationsmethode (1931).  
      Der Begriff Projekt 
        verweist auf die Zielgerichtetheit, Planmäßigkeit und den Handlungsbezug, 
        der Begriff "Problem" verweist auf den Problembezug und der Begriff "Situation" 
        verweist schließlich auf den Erfahrungsbezug des unterrichtlichen Geschehens 
        und auf die Wechselwirkung, die zwischen Mensch und Welt hergestellt werden 
        soll.  
      Resultierend aus der 
        Auseinandersetzung mit Dewey kann PU als eine besondere Form praktischer 
        Tätigkeiten von Lehrern und Schülern oder als eine besondere Unterrichtsform 
        bezeichnet werden, in der die Projektmethode ihren didaktisch konsequentesten 
        Ausdruck findet.  
      Als projektorientierter 
        Unterricht wird jeder Unterricht bezeichnet, in der die Projektmethode 
        ihren didaktisch konsequentesten Ausdruck findet. Methodisch lässt sich 
        PU bestimmen als geplanter Versuch, als pädagogisches Experiment mit der 
        Wirklichkeit, das von Lehrern und Schülern in Form von Unterricht unternommen 
        wird und das zugleich die Grenzen von Unterricht überschreitet, indem 
        es Schule und Gesellschaft durch praktisches Handeln erziehlich zu gestalten 
        sucht.  
      
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