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Extreme Armut - Hunger lebenslänglich?
Entwicklungshilfe

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Es besteht aber überhaupt kein Grund zur Entwarnung.
Denn fast die Hälfte aller 6,2 Milliarden Dorfbewohner lebt von weniger als zwei US$ am Tag:

  • 800 Millionen leiden Hunger,
  • 1,1 Milliarden fehlt sauberes und bezahlbares Wasser,
  • 1,6 Milliarden haben keinen Strom,
  • 2,4 Milliarden verfügen über keine Sanitäranlagen.

Quelle: DIE ZEIT, 29.8.2002

 
   
Markt in Myanmar, Inlesee
     
Die Kluft zwischen
Reich und Arm wird größer und erzeugt Spannungen
 

Weil die Kluft zwischen Reich und Arm größer wird, wachsen die internationalen Spannungen, einschließlich der Terrorismusgefahr.
Hinzu kommt, dass Arme und Reiche über ihre Verhältnisse leben. Die einen müssen dies aus Not tun. Die anderen aber durch einen Lebensstil, der die globalen Ressourcen absolut sprengen würde, wenn irgendwann acht oder neun Milliarden Menschen den gleichen Lebenstandard zu verwirklichen suchten.
Deshalb gibt es überhaupt keine Alternative zu dem - von den Vereinten Nationen angestoßenen - "Rio-Prozess": Mensch und Umwelt brauchen keine Almosen. Sie brauchen faire Chancen.

 
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Zielvorgaben zur Entwicklungshilfe:

Die UN-Vollversammlung
vom 24.10.1970 sagte:
0,7% des BIP der reichen Länder soll in die Entwicklungsländer fließen.

Die EU sagte: 0,39% des BIP soll bis zum Jahre 2006 in die Entwicklungländer fließen.

Doch, was davon ist erreicht?

   
   
Kinder-
 
Arbeit
Almosen für die Dritte Welt?

Quelle:
Spiegel Online, FR und andere

Folgend ein Text-Auszug aus
"Der Kalte Krieg ist wieder da" - Entwicklungshilfe ist eine Waffe im Kampf um Öl, Erze und Absatzmärkte
DIE ZEIT v. 28.12.2006

Wenn von Entwicklunghilfe die Rede ist, so denkt man zunächst an Hungerhilfe, Krankenhäuser, Straßenbau und Projekte zur Wasserversorgung. In der UNO werden diese humanitären Ziele auch in den Vordergrund gestellt. Treffen sich aber Minister oder Bosse aus den reichen Ländern, so wird Klartext geredet: Es geht um Öl, Gas, Kupfer und andere Zutaten für die industrielle Produktion, die u.a. in Afrika zu finden sind.

 
Land
Entwicklungshilfe in Mio US$
im Jahr 1999
Entwicklungshilfe
in Mio US$
im Jahr 2000
in Mio US$
%des BSP
in Mio US$
%des BSP
Belgien
 753
0,30
820
0,36
Dänemark
 1 724
1,00
1664
1,06
Deutschland
 5 478
0,26
5030
0,27
Finnland
 402
0,32
...
...
Frankreich
 5 494
0,38
4105
0,32
Großbritannien
 3 279
0,23
4501
0,32
Irland
 241
0,31
...
...
Italien
 1 750
0,15
1376
0,13
Japan
15 302
0,35
13508
0,28
Luxemburg
 115
0,64
127
0,71
Niederlande
 3 134
0,79
3135
0,84
Norwegen
 1 370
0,91
1264
0,80
Österreich
 482
0,24
...
...
Schweden
 1 643
0,70
1799
0,80
Schweiz
 976
0,35
890
0,34
Spanien
 1 347
0,23
...
...
USA
 9 135
0,10
9955
0,10
     
Entwicklungshilfezahlungen
im Jahr 2005

Quelle OECD und:
Artikel "Wofür das Ganze?" von Bartholomäus Grill in
DIE ZEIT v. 11.1.2007

 

 
Land
Entwicklungshilfe
in Milliarden US-Dollar
USA
27,46
Japan
13,10
Großbritannien
10,75
Frankreich
10,06
Deutschland
9,92
Niederlande
5,13
Italien
5,05
Kanada
3,73
Schweden
3,28
Spanien
3,12
Norwegen
2,77
Dänemark
2,11
Belgien
1,98
Schweiz
1,77
Australien
1,67
     
Schwerpunkte der deutschen Entwicklungshilfe

Die Tabellen zeigen in Prozentanteilen, wohin die öffentlichen Enwicklungshilfen geflossen sind.

 
öffentlichen Entwicklungshilfe aus Deutschland
1977/78
1987/88
1997/98
Indien 6,0% Türkei 5,6% China 6,4%
Türkei 4,4% Indien 4,6% Indonesien 4,3%
Pakistan 3,7% Ägypten 3,7% Ägypten 4,2%
Ägypten 3,0% Indonesien 3,1% Indien 3,4%
Israel 2,7% Israel 2,1% Türkei 2,5%
     
Quelle:
Die Zeit/Globus 30.2.2000 
 
öffentlichen Entwicklungshilfe aller Industrieländer
1977/78
1987/88
1997/98
Indien
4,9%
Indonesien
3,8%
China
3,3%
Israel
4,8%
Ägypten
3,4%
Indonesien
3,1%
Ägypten
4,3%
Indien
2,9%
Ägypten
2,8%
Indonesien
3,0%
Israel
2,9%
Indien
2,7%
Bangladesch
2,9%
China
2,3%
Phillippinien
1,7%
     
Fragen zur Wirksamkeit der Entwicklungshilfe
 

"Eine Billion Dollar hat der Norden dem Süden gegeben, um die Armut zu bekämpfen. Doch viele Arme sind arm geblieben. Von der Hilfe profitiert haben Diktatoren, Kleptokraten - und die Helfer selbst." (Wofür das Ganze? von Bartholomäus Grill in DIE ZEIT v. 11.1.2007)

     
Es gibt weniger Arme -
aber nicht in Afrika

Quelle: World Bank 2006

 
Menschen, die von weniger als einem US-Dollar pro Tag leben
- Anteile in Prozent -
Ländergruppe
im Jahr
1990
2002
2015 (Prognose)
Ostasien und Pazifik
29,6
14,9
0,9
ohne China
21,1
10,8
0,4
Europa und Zentralasien
0,5
3,6
0,4
Lateinamerika und Karibik
11,3
9,5
6,9
Naher Osten und Nordafrika
2,3
2,4
0,9
Südasien
41,3
31,3
12,8
Afrika südlich der Sahara
44,6
46,4
38,4
Welt insgesamt
27,9
21,1
10,2
 
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Geld für die Bildung verschwand bei den Phantomlehrern

Quelle: Wofür das Ganze?
von Bartholomäus Grill in
DIE ZEIT v. 11.1.2007

 

"... Entwicklungsgelder, neuerdings bevorzugt als direkte Budgetzuschüsse überwiesen, sind oft die einzigen flüssigen Mittel, die Kleptokraten verteilen können, um ihre Macht zu zementieren. Bei den wirklich Bedürftigen kommen sie allerdings nur tröpfenweise oder gar nicht an. Die Weltbank fand heraus, dass in Uganda nur 13 Prozent eines Bildungsprogramms zu den Schulen gelangten, ein Gutteil versickerte in den Taschen von ghost teachers, Phantomlehrern, die gar nicht existieren. ...
Die schwerwiegendste Folge fortgesetzter Zuwendungen aber ist, dass sie die Eigeninitiative lähmen. ..."

     

Die Wut der Armen –
Aber: Das große Schmieren

Quellen: Spiegel 16/2008 und
DIE ZEIT, April 2008

 

Die Ernährungskrise ist kein akuter Engpass sondern fundamental. 850 Millionen Menschen hungern weltweit. Ihre Verzweifelung löst Revolten in Nordafrika, Asien und Lateinamerika aus. Als Gründe dafür werden genannt:

  • Die Weltbevölkerung nimmt unaufhörlich zu, die Anbauflächen nehmen ab.
  • Die Klimakatastrophe bewirkt irreparable Verluste an Agrarland durch Dürren, Fluten, Stürme Erosion.
  • Wegen veränderter Essgewohnheiten werden immer mehr Äcker und Urwälder zu Viehweiden. Deren Ertrag, in Kalorien gerechnet, ist wesentlich geringer.
  • Die Weltbank verlangt von Entwicklungsländern Marktreformen, etwa Schutzzölle abzuschaffen, was der lokalen Landwirtschaft oft massiv schadet.
  • Spekulanten treiben die Rohstoffpreise hoch.

Kamerun könnte zum Beispiel ein glückliches Land sein. Es ist reich an Bodenschätzen und die Menschen sind gebildet. Doch der afrikanische Staat verkommt. Er gehört zu den korruptesten der Welt. So gibt es im Krankenhaus kein Bett ohne Bestechung. Ohne finanzielle Zuwendung korrigiert der Lehrer die Hefte nicht. ... Und dann brennen im Bezirk Douala die Barrikaden nach einer Rede des Präsidenten.

     
 
siehe hierzu auch das reale Problem:
" Freier Handel und faire Preise - oder ist Geiz geil? "

Blicke auf das komplexe Problem
     
Und eine neue Verlockung:
Biosprit ein
Milliarden-Dollar-Markt
für Schwellen- und Entwicklungsländer
 

" ... Nicht nur die Afrikaner wittern ihre Chance. Malaysia und Indonesien, Weltmarktführer in der Palmölproduktion, planen neue Plantagen, in denen ausschließlich Rostoff für die Biodieselherstellung gedeihen soll. Thailand will in 15 Jahren ein Viertel seines eigenen Erdölbedarfs durch Pflanzenöl ersetzen. Brasilien, bereits größter Exporteur von aus Zuckerrohr gewonnenem Sprit für Benzinfahrzeuge, will mit Kraftstoff auf Sojabasis auch den Dieselmarkt erobern. ..."(Zitat aus "Der Boom der Biotreibstoffe kommt den Agrarländern zugute - vielleicht" von Fritz Vorholz in DIE ZEIT v. 28.12.2006)

siehe hierzu auch das reale Problem:
" Energiehunger: Stillbar mit welchen Kosten und Folgen "

Biomasse, Erdwärme und Wasserkraft
     
Weltweit agierende staatliche Institutionen

  IWF: Mit der Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) mit Sitz in Washington D.C. (USA) war die Zielsetzung verbunden, eine neue Weltwährungsordnung mit stabilen Wechselkursverhältnissen und einem funktionsfähigen internationalen Zahlungsverkehr zu verwirklichen.
Der Fonds nahm am 01. März 1947 seine Arbeit auf und die Bundesrepublik Deutschland trat 1952 als Mitglied bei.
Das Hauptziel des IWF ist, die Ausweitung und ein ausgewogenes Wachstum des Welthandels zu erleichtern und dadurch zur Förderung und Aufrechterhaltung eines hohen Beschäftigungsgrades und Einkommens sowie zur Entwicklung des Produktpotentials aller Mitglieder beizutragen. Weitere Ziele sind:
  1. Stabilität der Währungen zu fördern
  2. Währungsabwertungen aus Wettbewerbsgründen zu vermeiden
  3. Errichtung eines multilateralen Zahlungssystems für die laufenden Geschäfte zu den Mitgliedern und bei der Beseitigung von Devisenbeschränkungen mitzuwirken.
    WTO: Welthandelsorganisation, die 1995 von der UNO gegründet wurde. Sie hat 141 Mitgliedsländer. Die WTO überwacht die Handelspolitik der Mitgliedsstaaten. Außerdem ist sie Vermittler bei Handelsstreitigkeiten.
     
    Weltbank: Auch die Weltbank wurde 1944 gegründet. Sie vergibt u.a. Kredite für große Projekte und legt Entwicklungshilfeprogramme auf. Im Jahr 2000 hat sie ein Kreditvolumen von etwa 15 Milliarden US-Dollar vergeben.
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