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Darstellung einer möglichen Lösungsidee

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bei Analysen
a) zur Beschleunigung der Überfischung und zu Aquakulturen und
b) zu Korrelationen zwischen unterschiedlichen Entwicklungen
 
Anforderungen /
Aufgaben
Mögliche "Lösungen" der Anforderung
bezogen auf die Klassen 10 bis 12
     

Hinweise:

Die Bearbeitung der Aufgaben zu "Analysen zur Beschleunigung der Überfischung und zu Aquakulturen " ist Teil einer Gesamtlösung von arbeitsteilig arbeitenden Gruppen.

Beschreibung der erwerbaren inhaltlichen und allgemeinen mathematischen Kompetenzen bei der Arbeit an den folgenden Aufgaben

 

Die folgende Lösung zu Analysen zur Beschleunigung der Überfischung und zu Aquakulturen kann in einer Teilgruppe erarbeitet werden. Sie ist Teil einer Gesamtlösung, bei der andere Gruppen der Klasse parallel an Korrelationen zwischen unterschiedlichen Entwicklungen arbeiten.

Nach der Präsentation der Gruppenlösungen in der Klasse werden gemeinsam Folgerungen diskutiert und erarbeitet, die auch das Verhalten von Menschen mit einbeziehen.

Für die Erarbeitung der nachfolgenden Lösung und deren Formulierung sind etwa 3 Schulstunden notwendig, wenn das Werkzeug Excel bekannt ist und Teile dieser Arbeiten auch als Hausarbeit angefertigt werden. Für die Besprechung aller Analysen in der Klasse sind dann noch einmal ca. 2 Schulstunden notwendig.

     
   
 
Analysen zur Beschleunigung
der Überfischung und zu Aquakulturen
   
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Bestimmt für eine selbst gewählte Entwicklung (z.B. zur Überfischung oder zu Aquakulturen) eine Funktion und interpretiert die "Beschleunigung der Veränderungen" mittels der Ableitungsfunktion.

 

 

 

 

 

  Wir entscheiden uns, die Entwicklungen zur Überfischung (von Thun) auf der Grundlage der Daten von seaaroundus.org in Punktdiagrammen darzustellen. Die Diagramme approximieren wir unterschiedliche mit exponentiellen sowie mit polynomischen Trendlinien vierten und dritten Grades.

siehe dazu:
ExelDateien/mappe1968a.htm oder:
ExelDateien/mappe1968a.xls

Bei der weiteren Argumentation konzentrieren wir uns auf die Darstellung der Überfischung des Gelbflossen-Thun. Diese Entwicklung approximieren wir sowohl mit der folgenden exponentiellen als auch polynomischen Trendlinie:

y = 94771e^0,0447x

y = -0,1775x^4 + 16,862x^3 - 308,46x^2 + 10046x + 71688

Mit diesen beiden Trendfunktionen ergeben sich für die nächsten Jahre die folgenden Extrapolationen:

Jahr
exponentiell
bi-quadr.
Differenz
2004
55
1089390
872306
217084
2005
56
1138847
882547
256300
2006
57
1190549
891158
299391
2007
58
1244598
897997
346601
2008
59
1301101
902922
398179
2009
60
1360170
905784
454386
2010
61
1421920
906431
515489
2011
62
1486473
904707
581766
2012
63
1553957
900450
653507


Nur zum Vergleich wird auch die Entwicklung der "Überfischung von Gelbflossen-Thun" auf der Grundlage der Daten vom FAO Meeting (im September 2001 in Rom) dargestellt. Diese Daten reichen nur bis zum Jahr 1999.

Siehe hierzu:
ExelDateien/mappe1968b.htm oder:
ExelDateien/mappe1968b.xls.

Der Vergleich macht aber deutlich, dass eine Extrapolation auf dieser Grundlage zu anderen Zahlen geführt hätte, als sie bei seaaroundus.org im Jahr 2003 zu finden sind.

Wir berechnen von der bi-quadratischen obigen Trendfunktion die Ableitungsfunktion unter der Annahme, dass die Funktion über R definiert ist.

y' = -0,71x^3 + 50,478x^2 - 616,92x + 10046

Mit der Ableitungsfunktion berechnen wir die Anstiege der Überfischung und das Jahr, indem die "Überfischung" ungefähr ein Maximum haben könnte.

siehe dazu:
ExelDateien/mappe1968a.htm oder:
ExelDateien/mappe1968a.xls

Die Entwicklung von Fisch in Aquakulturen stellen wir auf der Grundlage der Daten der FAO dar. Siehe die folgende Darstellung:

ExelDateien/mappe1968c.htm oder:
ExelDateien/mappe1968c.xls

y = 867415x + 8E+06

y' = 867415

Ein erstes Ergebnis:

Die Überfischung des Gelbflossenthuns geht zurück. Das sagen die errechneten Anstiege der bi-quadratischen Trendfunktion. Sie werden kleiner. Zwar ist die Fangmenge noch beträchtlich, aber der Anstieg wird negativ.

Für Aquakulturen ist die Steigung auf der Grundlage der linearen Approximation gleichbleibend positiv. Irgendwann könnte es also möglich sein, über Aquakulturen so viel Fisch zu produzieren, dass die Seefischerei auf ein Maß reduziert werden kann, dass das Überleben der Fischarten garantiert wird.

 
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Berechnet u.a. für die gewählte Entwicklung den jährlichen Zuwachs als Indexzahl,
(a) indem ihr ein von euch gewähltes Jahr gleich 100% setzt und
(b) indem ihr die Indexzahl immer auf das Vorjahr bezieht.

Erstellt passende Diagramme zu den Indexzahlen, um die Entwicklung darzustellen.

  Am Beispiel der Überfischung des Gelbflossen-Thun berechnen wir:

a) den jährlichen Zuwachs als Indexzahl, indem wir die Fangmenge im Jahr 1950 gleich 100% setzen und dann die Zunahmen in Prozent bezogen auf dieses Jahr berechnen und
b) den jährlichen Zuwachs als Indexzahl, indem wir die Fangmenge in Prozent bezogen auf den Vorjahresabschnitt berechnen.

Hierzu siehe die sehr unterschiedlich aussehenden Balkendiagramme:
ExelDateien/mappe1968d.htm oder:
ExelDateien/mappe1968d.xls

 

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Vergleicht in eurer Kleingruppe die verschiedenen Darstellungen zur Veränderung der Entwicklungen (Ableitungsfunktion und Indexzahlen) miteinander und diskutiert die Sinnhaftigkeit dieser Darstellungen für Interpretationen.  

Wir vergleichen die beiden Balkendiagramme zur Überfischung des Gelbflossenthuns miteinander und stellen fest:
Die Darstellung zur Überfischung des Gelbflossenthuns auf der Grundlage von Indexzahlen bezogen auf das Jahr 1950 zeigt, dass der Anstieg der Fangmengen weiter zunimmt. Das sagt auch die obige Rechnung auf der Grundlage der Trendfunktion bis in 60 Jahren.
Bei den Indexzahlen bezogen auf den Vorjahresabschnitt wird durch das Balkendiagramm "nahe" gelegt, dass die Überfischung abnimmt. Das sagt auch die obige Rechnung auf der Grundlage der Trendfunktion in 60 Jahren. Aber die Darstellung verleitet ggf. dazu anzunehmen, dass "in naher Zukunft" die Fangmenge Null sein wird. Richtig gedeutet ist folgendes: Wir werden in 60 Jahren immer noch eine große Fangmenge haben, auch dann, wenn der Anstieg gleich Null ist oder sogar negativ wird. Indexzahlen, die auf das Vorjahr berechnet werden, sind also mit Vorsicht zu interpretieren.

Anmerkung: Zum Vergleich der Indexzahlen mit der Ableitungsfunktion müssten die Werte für die Jahre 1950, 1955, 1960, 1965, 1970, 1975, 1980, 1985, 1990, 1995 und 2000 mittels der Ableitungsfunktion
y' = -0,71x^3 + 50,586x^2 - 616,92x + 10046
berechnet werden und mit den Indexzahlen verglichen werden. Diese Berechnungen fehlen hier, können aber leicht selbstständig ermittelt werden.

   
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Schreibt eure Erkenntnisse auf und erstellt eine Präsentation.   Betrachten wir die Entwicklung der Überfischung am Beispiel des Gelbflossenthuns und die Entwicklung der Produktion von Aquakulturfisch, dann kann gefragt werden, ob - langfristig gesehen - die Produktion von Fisch in Aquakulturen die Fangmenge an Fisch in den Ozeanen so reduzieren kann, dass die Fischpopulationen in der See ungestört leben können und nicht aussterben. Das aber hängt auch wieder damit zusammen, wie viel Fisch von den Menschen konsumiert werden wird.
 

 

   

Korrelationen zwischen unterschiedlichen Entwicklungen

   

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Korreliert den Verzehr von Fisch mit der Entwicklung von Aquakulturen.   Wir entscheiden uns, zunächst sowohl den Verzehr von Fisch (die world fishery production "for human consumption") als auch die weltweite Entwicklung von Aqua-Fisch im selben Punkt-Liniendiagramm darzustellen. Beide Entwicklungen approximieren wir linear. Diese lineare Approximation liegt nahe, wenn man den Verlauf der Kurven betrachtet.

Sodann stellen wir den Verzehr an Fisch und die Produktion von Aquafisch jeweils in Tsd Tonnen in einem Streudiagramm dar. Wir bringen den Verzehr an Fisch mit der Produktion von Aquafisch in einen Zusammenhang und können diesen Zusammenhang ebenfalls mit einer linearen Trendlinie approximieren.

siehe: ExelDateien/mappe1968e.htm
oder: ExelDateien/mappe1968e.xls
   

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Diskutiert und begründet in euren Kleingruppen, was euch diese Korrelationen sagen oder auch nicht sagen.

Extrapoliert auf der Basis eurer Erkenntnisse die Entwicklungen und versucht begründete Trendaussagen über die nahe und eine fernere Zukunft.

Interpretiert eure Erkenntnisse über den Erhalt einer Fischvielfalt bezogen auf euer gesellschaftliches Handeln.

  Nun bringen wir die beiden Darstellungen in eine Beziehung. Dann sehen wir zunächst, dass die linearen Approximationen
  • für den Fischverzehr y = 2040,4x + 93313;
    y' = 2040,4
    sowie
  • für die Produktion von Aquafisch y = 867,43x + 8445,8;
    y' = 867,43
immer mehr auseinander driften. Der Anstieg m = 2040 für den Fischverzehr ist mehr doppelt so groß wie der Anstieg m = 867 für die Produktion von Aquafisch.

Aber wir sehen weiter, dass der Fischverzehr mit der Produktion von Aquafisch linear korreliert. Mit dem Fischverzehr steigt auch die Produktion an Aquafisch. D.h. wir können als relativ sicher annehmen, dass sie aufeinander einwirken.
Wenn wir uns dann noch die Befischungsintensität (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung) ansehen

siehe: ExelDateien/mappe1968f.htm
oder: ExelDateien/mappe1968f.xls

dürfen wir hoffen, dass über eine gesellschaftliche Einsicht der öffentliche Druck auf die Produktion von Aquafisch steigen wird, um die Überfischung in der See zu reduzieren. Auch wir wollen den Druck dadurch erhöhen, dass wir unsere mathematischen Überlegungen an die örtliche Presse weitergeben.
   

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Schreibt eure Erkenntnisse auf und erstellt eine Präsentation.   Betrachten wir die Entwicklung der Überfischung und die Produktion von Aquafisch, dann können wir durch eine Erhöhung des Drucks auf die Produktion von Aquafisch mit dafür sorgen, dass die Nachfrage nach Fisch, das ökologische Fang-Limit in den Ozeanen und die Produktion von Aquafisch in ein Gleichgewicht kommen: Dass also - langfristig gesehen - die Produktion von Fisch in Aquakulturen die Fangmenge an Fisch in den Ozeanen so reduzieren wird, dass die Fischpopulationen in der offenen See ungestört leben können und nicht aussterben.
   

 

Anmerkung:
Die hier dargestellten "möglichen Lösungen" sind fiktiv.
Sobald Schülerlösungen vorliegen, werden sie unter
exemplarische Schülerarbeiten veröffentlicht.
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