blikk

Schreiben wie die Schüler/innen Freinet's

forum galerie sitemap
punkt infothek
blikk reform

Modell - JUNA

an den anfang zurueck weiter ans ende eine ebene nach oben


Siehe auch folgende Modelle

Blumenstock

Brügelmann

Günther

 

 

 

 

 

 

 

 

JUNA (1990) stellt ein Modell des hierarchischen Stufenaufbaues beim Lesen- und Schreibenlernen vor, das auf dem Phasenmodell von FRITH (1986 - Sechsstufenmodell mit Trennung der Modalitäten Lesen und Schreiben, Hauptphasen: (symbolisch), logographisch, alphabetisch und orthographisch) beruht und durch neuere Erkenntnisse aus dem deutschen Sprachraum ergänzt wird.

  • Die unterste Stufe bildet hier die Entwicklung von Motorik, Wahrnehmung und Kognition als Voraussetzung für das Erlernen des Lesens und Schreibens.

  • Das Erlernen nonverbaler Kommunikationsformen (Sinnentnahme aus Gesten und Mimik, Sinnentnahme aus Bildern) und des Sprechens sind ebenfalls Voraussetzungen für das Lesen und Schreiben. Mit dem Verständnis für Zeichen entwickelt sich auch die Fähigkeit zur graphischen Gestaltung, und mit der Zunahme der Informationen über das Schreiben steigert sich der Anteil der konventionellen Elemente im Imitationsverhalten der Kinder.

  • Als nächste Stufe nennt JUNA das "Wissen um Schrift". Dies bedeutet, dass die Kinder die Mitteilungsfunktion des Schreibens durchschauen, den Zusammenhang zwischen Schreiben und Sprechen erfassen und konventionelle Merkmale von Schrift wie Linearität und Wiederholung von Zeichen sowie deren Strukturmerkmale erkennen.

  • In der logographischen Phase setzen die Kinder nach JUNA sprachlich vermittelte Inhalte in Zeichnungen um, wobei zuerst eine Zeichnung für einen ganzen Satz stehen kann, dann geschriebene Wörter mit Zeichnungen, die Satzteile repräsentieren, vermischt werden.
    Sobald die Beziehung zwischen gesprochenem und geschriebenem Wort erkannt wird, werden einzelne Wörter durch Zeichnungen ersetzt ( logographisches Schreiben). Die Ideogramme, die dabei von den Kindern entwickelt werden, werden von ihnen auch problemlos "gelesen".

  • Das "logographemische Prinzip" bezeichnet das Erkennen eines Wortes anhand seiner Grapheme, wobei die Phonem-Graphem-Relation noch nicht bewusst ist.
    Die Fehler, die beim logographemischen Schreiben entstehen, lassen die Strategie des Kindes, sich das Wort zu merken, erkennen. Rückmeldungen des Lehrers lassen das Kind sehr bald die Phonem-Graphem-Relation verstehen und versetzen es so auf die nächste Verschriftungsstufe.

  • Diese wird auch hier "alphabetische Stufe" genannt. Neben dem Verständnis der Laut- und Lautzeichenbeziehung muss die sequentielle Abfolge berücksichtigt werden, d.h. beim Schreiben muss das zeitliche Nacheinander der Laute in das räumliche Hintereinander der Buchstaben umgesetzt werden. Erschwert wird dieser Vorgang durch die Verschmelzung und damit Veränderung der Normallaute im Artikulationsvorgang.
    Der Unterschied zwischen gesprochener und geschriebener Sprache bringt jedoch nicht nur bei der Produktion, sondern auch bei der Reproduktion Probleme.

  • Erst die "orthographische Strategie" ermöglicht die Automatisierung von Lese- und Schreibstrategien und garantiert die "Eindeutigkeit" von Schrift. Die Notwendigkeit und das Prinzip der orthographischen Schreibweise erfassen die Kinder bald. Die Automatisierung und Speicherung von Wortteilen und Wörtern erfordert jedoch viel Übung und Zeit.

 

an den seitenanfang