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Schreiben wie die Schüler/innen Freinet's

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Analytisch-synthetische Methode

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Die Vorteile des Lesenlernens durch das "Freie Schreiben", wie es die Methode des "Individuellen Lesens und Schreibens" (JUNA 1990) anwendet, sollen nun im Vergleich mit herkömmlichen Lese- und Schreibmethoden dargestellt werden.

Die Methode des individuellen Lesens und Schreibens ist eine analytisch-synthetische Methode, die eine Verbindung von der "Schreib-Lesemethode" und der "Ganzwortmethode" darstellt.
Zusätzlich entspricht sie dem Anspruch des Spracherfahrungsansatzes, da sie von einem Wort aus der Spracherfahrung der Kinder ausgeht und so die Koppelung von Sprachwort und Schriftwort erreicht.

Durch die Bearbeitung des Wortes nach der "Leitkarte" kommt es zum Zerlegen des Wortes in seine Buchstaben und zur Koppelung von Schreibmotorik, Buchstabenform und Lautung. Die anschließende Anwendung des Wortes und damit der erlernten Buchstaben führt zur Sinneinheit des Satzes. Oft übernehmen die erarbeiteten Wörter "Merkwortfunktion", wodurch der Vorteil der "Assoziierbarkeit", den die Anlautmethode verwendete, ebenfalls genützt wird.

Das Betrachten der Mundstellung und das Fühlen des Luftstromes beim Aussprechen des zu erarbeitenden Wortes ist ein Fixpunkt in der "Leitkarte", nach der die Kinder die Arbeitswörter selbständig erarbeiten. Damit gibt man den Kindern, die es benötigen, die zusätzliche Hilfe der Artikulations- und Phonomimischen Methode.

Die Methode des "Individuellen Lesens und Schreibens" versucht, die Vorteile analytischer und synthetischer Methoden zu vereinen. So erfahren die Kinder durch das Schreiben und Lesen eigener, sinnvoller Texte sofort, dass Schrift etwas mit inhaltlicher Information zu tun hat. Durch die Verwendung von Wörtern aus der Spracherfahrung der Kinder muss nicht auf lesetechnische Gesichtspunkte wie Schwierigkeit und Bekanntheit einzelner Buchstaben- Laut- Verbindungen Rücksicht genommen werden und die ansonsten entstehenden, sinnlosen Lesetexte mancher Fibeln können so vermieden werden.

Die Problematik des "Dehnlesens" taucht bei dieser Schreib- Lesemethode kaum auf. Der falsche Eindruck, dass es eine 100% ige Laut- Buchstabenzuordnung gäbe, wird von Anfang an verhindert, da nicht ausschließlich mit einsilbigen und lautgetreuen Wörtern gearbeitet wird und die Kinder die Problematik der Mehrdeutigkeit der Buchstaben "am Wort" erleben und erlernen können. Bei der Arbeit mit emotionsbesetzten Wörtern aus der Spracherfahrung der Kinder kann die bereits vorhandene, aktive Deutungsleistung der Kinder voll genützt werden.

Der Lernprozess, der notwendig ist, um Assoziationen und Deutungsmöglichkeiten für "Kunstwörter" (Titi, Ati...), wie sie in manchen Fibeln am Anfang des Leseprozesses verwendet werden, zu schaffen, kann hier entfallen.

Bei der Methode des "individuellen Lesens- und Schreibens" kann die Anzahl der Buchstaben, die in der ersten Zeit erlernt werden, relativ gering gehalten werden, da die Kinder bei guter Motivationslage auch über längere Zeit hinweg gerne freie Texte mit ein und demselben Arbeitswort gestalten. Diese notwendige Motivation entspringt Erlebnissen, die den Kindern ermöglicht werden. Das oftmalige Verwenden eines Wortes sichert die Rechtschreibung und sorgt für ausreichenden Lesestoff.

 

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