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Die Unterrichtsorganisation des Daltonplanes
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    von Harald Eichelberger            


Die Daltonprinzipien

Die Lernpensen im Daltonplan

Gedanken zur Unterrichts-konzeption bei C. Freinet

Zur Bedeutung des Lernortes

In der Pädagogik des Daltonplanes werden die traditionellen Klassenzimmer in "Fachräume" umgestaltet. Diese Fachräume oder "Laboratorien" werden von den Schülern aus verschiedenen Lerngruppen (bzw. "Klassen") und Jahrgangsstufen gemeinsam benützt. Diese Laboratorien werden mit vielfältigem Material ausgestattet, welches den Lernenden frei zugänglich sein soll (z.B. Nachschlagewerke, Zeitschriften, didaktische Materialien, Karten, Modelle, Apparaten, ...).

In den Laboratorien werden die Freiarbeitsphasen, hier: "Daltonphasen", abgehalten. Während der "Daltonphase" besteht die Hauptaufgabe des Lernortes darin, jene selbstständige Arbeitsweise anzubahnen, die im traditionellen Klassenzimmer weit gehend verwehrt ist. Jeder Lernende soll angeregt werden, die fachspezifische Arbeit als "seine Sache" zu betreiben. Dies bringt gleichzeitig auch einen Wechsel der Lehrerrolle mit sich: Die Lehrerin oder der Lehrer ist vielmehr ein "anregender Helfer". In dieser Art des Lernens ist auch die permanente Reflexion des Lernweges des Schülers von immenser Bedeutung.

     
 

Zur Bedeutung der Lernzeit

Von entscheidender Bedeutung im Daltonplan ist das Recht des Lernenden, im Rahmen der Monats- oder Wochenpensen (Tagespensen sind nach Meinung Helen Parkhursts zu kurz) über die Verwendung der verfügbaren Lernzeit frei zu entscheiden und während der Daltonphasen ungestört zu arbeiten. Schreibt man den Lernenden die Kompetenz zu, planvoll und verantwortungsbewusst mit der verfügbaren Zeit umzugehen, so unterstreicht man ihre Selbstständigkeit.

"Freedom is taking one's own time. To take someone else's time is slavery." (Parkhurst, Helen, Education on the Dalton Plan. S. 16.)

Die Verpflichtung der Schüler auf die Einhaltung eines vorgegebenen Wochen- oder Monatspensums soll keinesfalls eine Gleichschaltung der Lernzeiten bedeuten, viel eher eine Orientierungshilfe für die Arbeitsplanung des Lernenden. Jene, die das "Fundamentum" in der vorgegebenen Zeit nicht abschließen können, sollen die Arbeit so lange fortsetzen, bis sie zu einem für beide Seiten befriedigenden Ergebnis kommen. Schülern, die aus irgendwelchen Gründen später einsteigen, wird die volle Anzahl der Arbeitstage zugestanden, die dem "job" zu Grunde liegt. Selbst Schuljahresgrenzen sollen den Fortgang der Arbeit nicht behindern, und selbstverständlich wird es kein Wiederholen im herkömmlichen Sinn geben. In manchen Schulen wird die Übernahme eines Monatspensums auch mit einem Kontrakt (oder Vertrag) abgeschlossen:

"I........., pupil of ....... standard (form), contract to do the ........ as-signment.
Date and signature."
 
     
   

Die Strukturierung der Lernzeit

Der Tagesablauf:

"Class meeting": Planungsphase am Morgen jeden Tages für die folgende Daltonphase. Klärung der Aufgaben, Fragen und Beratung durch den Lehrer oder die Lehrerin.

Daltonphase: Der zeitliche Umfang soll jeden Tag zwei bis drei Stunden dauern. Während der Daltonphase können so genannte "special calls" stattfinden; diese Versammlungen sollen die Einführung in neue Themengebiete leisten.

"Conference period": Fachkonferenzen der festen Lerngruppe im Anschluss an die Freiarbeitsphase

Wahl- und Wahlpflichtkurse: Ergänzungen des Pflichtprogramms des Vormittages; der Hauptteil der Arbeitszeit soll hier für Arbeitsgemeinschaften auf intellektuellen, musischen, sportlichen oder handwerklich-praktischen Gebieten zu Verfügung stehen.

Die Frage nach der Strukturierung der Lernzeit im Daltonplan bezieht sich nicht nur auf die lineare Abfolge der Lehr-Lernsituation, sondern vor allem auf das Verhältnis von allgemein verfügbarer und individuell benötigter Arbeitszeit. (Vgl. Popp, Susanne, Der Daltonplan in Theorie und Praxis. S. 118.) Bei der Gestaltung der "assignments" wird dennoch von einer durchschnittlichen Lerngeschwindigkeit ausgegangen.

 
   
     

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000