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Der Wiedertäufer Jakob Huter

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Zahlreiche Bauern, Bürger und Knappen schlossen sich der Bewegung der Wiedertäufer an. Die Täufer vertraten die Meinung, dass nur jene getauft werden dürften, die wirklich glaubten. Sie lehnten somit die Kindertaufe ab und führten die Erwachsenentaufe ein.

Weiters waren sie gegen Priesterstand, heilige Messe, Heiligenverehrung, Obrigkeit, Kriegsdienst, Eidesleistung und Privateigentum. Kaiser Ferdinand I. reagierte mit Gewalt auf die Verbreitung der Täufer und leitete eine systematische Verfolgung ein. Bis 1532 dürften in Tirol rund 600 Täufer umgekommen sein.

Gedenktafel Hinrichtung Huter – Goldenes-Dachl-Gebäude Innsbruck (Foto A. Prock)
Gedenktafel Hinrichtung Huter – Goldenes-Dachl-Gebäude Innsbruck ©Foto A. Prock


Der bedeutendste Tiroler Täufer war Jakob Huter aus dem Pustertal. Für ihn galt der Papst als ein Diener des Teufels, die Geistlichen als falsche Propheten, Kirchen als Götzentempel. Huter und seine Anhänger mussten aus Tirol nach Mähren fliehen, wo die Gemeinschaft der Huterischen Brüder entstand. Jakob Huter wurde jedoch 1536 in Innsbruck vor dem Goldenen Dachl verbrannt.

Als die Huterischen Brüder auch Mähren verlassen mussten, zogen sie nach Siebenbürgen und schließlich nach Südrussland, im 19. Jahrhundert weiter nach Nordamerika. Dort gibt es heute noch rund 30.000 Tiroler Täufer, die ohne Privateigentum in kleinen Gruppen ihren Glauben leben.
         
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