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        Die 
        Frage  
       Lebens- 
        und  
        Arbeitsgemeinschaft 
      Unsere 
        Antwort  
        
        
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       Wenn 
        Kinder und Lehrer in eine Situation versetzt werden, in der sie einerseits 
        auf Grund der Gestaltung und der Raumordnung 
        der Schule "gezwungen" sind, gemeinsam zu leben und zu arbeiten 
        und sie andererseits dieses Leben und diese gemeinsame Arbeit möglichst 
        effizient organisieren müssen, das heißt indem die Unterrichtsformen 
        je nach den oben erwähnten Bedürfnissen und Zielen variiert werden, kann 
        man sich leicht die Fragen und die konkreten Probleme vorstellen, 
        für die gemeinsam eine Lösung gefunden werden muss. Andernfalls läuft 
        man sehr leicht Gefahr, in die pädagogische Anarchie mit allen katastrophalen 
        Konsequenzen für den Unterricht und die Erziehung der Kinder, aber auch 
        für das persönliche Gleichgewicht der Erwachsenen zu versinken. 
      Natürlich 
        stellt sich die Frage der "allgemeinen Disziplin" innerhalb des 
        Schulgebäudes. "Wie soll eine gemeinsame Lebens- und Arbeitsordnung geschaffen 
        werden?" Die ersten Fragen, die sich stellen, sind also sozialer Natur. 
        Zu einem sozialen Problem gehört eine soziale Lösung und folgerichtig 
        die Möglichkeit einer sozialen Lehre. In der Tat, wenn lernen bedeutet 
        Problemsituationen zu lösen, dann bedeutet Sozialverhalten lernen das 
        Lösen von Problemen, die durch soziale Situationen entstanden sind. 
        Nur indem Lernende in solche Situationen versetzt werden, können sie lernen 
        sich sozial korrekt zu verhalten. 
       
      
        
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          Einige Lehrer 
            werden versucht sein, diese Probleme zu lösen, indem erneut Mauern 
            und Trennwände hochgezogen werden, um den Schulraum wieder zu "schließen". 
            Sie weichen dem sozialen Problem also aus, verhindern aber damit auch 
            das mögliche soziale Lernen.  | 
         
       
      Andere 
        führen eine drakonische und autoritäre Disziplin ein und umgehen damit 
        das soziale Problem, was ein reales Erlernen sozialen Verhaltens auch 
        unmöglich macht. 
         
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       Andere 
        wiederum, welche die erzieherische Herausforderung der Situation begriffen 
        haben, gehen nach den Regeln des Rechts und des Gesetzes vor: Sie gewähren 
        den Kindern sehr konkret das Recht auf Rede- 
        und Bewegungsfreiheit. Damit ist das Problem des gemeinsamen Lebens 
        und der gemeinsamen Arbeit automatisch gestellt parallel dazu stellen 
        sie ganz natürlich die Frage nach dem "Gesetz", das für das Überleben 
        der Gruppe notwendig ist. Ein Gesetz, das mit den Schülern definiert, 
        erarbeitet und geübt werden muss. Recht und Gesetz sind hier eng miteinander 
        verbunden. 
      Man kann 
        also klar feststellen, dass die Antwort sowohl durch die Lehrer wie durch 
        die Schüler erteilt wird. Die Disziplin wird zu einem echten Schulprojekt. 
        Ob Erwachsene oder Schüler, alle sind betroffen. Gemeinsam schaffen, 
        leben, verändern, respektieren sie das Gesetz, sie sorgen sich für 
        die Einhaltung des Gesetzes, es wird zu ihrem Gruppengesetz, 
        einem wesentlichen Bestandteil einer Lebensgemeinschaft. Disziplin wird 
        dann zur Selbstdisziplin. 
       
      Die Kinder 
        werden also lernen, sich alleine oder in kleinen Gruppen im Schulraum 
        fortzubewegen, und dies mit der gebotenen Ruhe, ohne zu laufen, zum richtigen 
        Anlass und zum richtigen Zeitpunkt. Sie werden lernen zu schweigen, wenn 
        dies geboten ist. Sie werden lernen, mit Hilfe des Erwachsenen alleine 
        oder in der Gruppe selbstständig zu arbeiten. 
        
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       All dies 
        kann, wie alles andere auch, erlernt werden mit Hilfe des "Problemlösungserfahrens". 
        Im vorgegebenen Fall bedeutet dies konkret: das Problem des sozialen Verhaltens 
        und der Disziplin in der Schule muss konkret angegangen werden, indem 
        das Recht auf Bewegungs- und Redefreiheit eingeführt wird die Herausforderung 
        auf beiden Seiten, die durch den Austausch zwischen Erwachsenen und Kindern 
        stattfindet, muss verstanden und akzeptiert werden. Es müssen Verhaltensweisen 
        je nach konkreter Situation gefunden werden und das "Gruppengesetz" 
        muss gemeinsam erarbeitet werden, dieses Gesetz muss täglich gelebt und 
        angewandt werden. Das Verhalten beim gemeinsamen Leben und beim gemeinsamen 
        Arbeiten muss nach den Maßstäben dieses Gesetzes bewertet werden; je nach 
        Bedürfnissen, Wünschen oder Verpflichtungen muss entweder das Verhalten 
        oder das Gesetz abgeändert werden. Die durch das Gesetz vorgesehenen Strafen 
        müssen erteilt werden.  
        Vom Lernen durch Konditionierung geht man über zum Erarbeiten von Sozialverhalten. 
        Vom Dressieren geht man also über zum Erziehen. 
       
      Kurz 
        gesagt, das gemeinsame Leben und die gemeinsame Arbeit in einem offenen, 
        halb offenen oder flexiblen Raum stellt die Schulgemeinschaft vor ein 
        Problem des Überlebens, das nur in einem "gesetzlichen" Rahmen geregelt 
        werden kann, der klar definiert mit den Kindern ausgearbeitet von den 
        Kindern bekannt, durch die Kinder und die Lehrer gelebt und mit den Kindern 
        bewertet wird. 
      Unserer 
        Meinung nach kann eine Schularchitektur, wie wir sie oben beschrieben 
        haben, zur Schaffung und Beibehaltung einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft 
        in einer Schule beitragen, falls diese erzieherische Dimension eine echte 
        Sorge der Lehrer darstellt. 
      Tatsächlich 
        wissen dies die Pädagogen. Die Architekten liefern das Werkzeug, die Kinder 
        sind die Akteure und die Lehrer sind die Handwerker. 
       
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