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Das Rad nicht neu erfinden

Formen des selbstorganisierten Lernens sind an Südtirols Schulen keine Unbekannte:

Von der offenen Lernaufgabe über Wochenpläne, Projekte, EVA (eigenverantwortliches Arbeiten), ELSA (Eigenverantwortliches Lernen und selbstständiges Arbeiten), LEO (Lernen eigenständig organisieren), OLE (offenes Lernen) bis hin zu reformpädagogischen Klassen und Unterricht nach Montessori finden sich viele Formen selbstorganisierten Lernens in den Schulen. 

Die Herausforderung ist ...

wie diese Arbeitsformen und die zur Verfügung stehenden guten Lernaufgaben/Lerneinheiten auch unter Zuhilfenahme der neuen digitalen Möglichkeiten bestmöglich organisiert werden. Ausschlaggebend für den Erfolg ist, wie der Lernprozess der Schüler*innen begleitet wird, wie die Durchführung des eigenen Unterrichts und die Vernetzung im Klassenrat/auf Schulebene strukturiert werden. Dabei gilt (und galt bereits bisher) zu bedenken, dass Schüler*innen angeleitet werden müssen im Aufbau grundlegender Kompetenzen wie:

  • Lern- und Lesestrategien sowie Arbeitstechniken anwenden, Informationen beschaffen und auswerten, Arbeitsschritte planen, organisieren und dokumentieren, Ergebnisse präsentieren, die eigene Meinung vertreten
  • Sich austauschen, mit anderen kooperieren, Hilfe zulassen und selbst als Experte anderen helfen, Regeln für den Umgang miteinander kennen und beachten
  • Über das eigene Lernverhalten und die Arbeitsweisen reflektieren und darüber kommunizieren, Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten haben, mit Selbst- und Fremdeinschätzung umgehen können, Peer-Feedback kennen und anwenden

Mut zur Öffnung

"So offen wie möglich und so kleinschrittig wie nötig."
Wie offen bzw. kleinschrittig man vorgehen kann, hängt von verschiedenen Parametern ab wie Schulform, Jahrgangsstufe, individuellen Kompetenzen, Lernstand der Schüler*innen, technischer Ausstattung der Schule.
Bei der Öffnung des Unterrichts geht es nicht primär darum, große Projektvorhaben zu realisieren und den eigenen Unterricht völlig umzugestalten, sondern auch schon durch gute Lernaufgaben mit offenem Ergebnis und mit Wahlmöglichkeiten für Schüler*innen individuelles und selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen. Schüler*innen, die einer besonderen Unterstützung bedürfen, brauchen kleinschrittigere Anleitungen. Auch hier bieten die digitalen Medien neue Möglichkeiten wie z. B. individuelle Sprechstunden zur Lernberatung bzw. für kleine Lerngruppen uvm.