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Unterrichtsbeispiel
Literarische Fächer an der Mittelschule: Podcast erstellen

Lernziel: Die Schüler*innen setzen sich mit Podcasts auseinander, planen und erstellen ihren eigenen Podcast, teilen ihre Produkte mit den Kollegen*innen und geben Peer-Feedbacks.


Regelmäßig
Feedback geben 

Claudia Rieder zeigt in dieser Lerneinheit sehr gut, wie ein kleines (bis größeres) Projekt  (hier das Erstellen eines Podcasts) durch gezielt eingeplante Austausch- und Feedbackrunden, die formativen Bewertungscharakter haben, wachsen und durch regelmäßige Rückmeldungen und eingebrachte Erfahrungen der Kolleg*innen und der Lehrperson an Qualität gewinnen kann.

Webinar zum Thema „Podcast erstellen" mit Claudia Rieder, Lehrperson an der Mittelschule J. Röd in Bruneck, Donnerstag, 29. Oktober 2020 von 16:00 bis ca. 17:00 Uhr

 

Beschreibung des Unterrichtsbeispiels:

 

Zunächst einmal gilt es in Erfahrung zu bringen, ob die Schüler*innen Podcasts überhaupt kennen und mögen.

*

Im Anschluss daran erfahren die Schüler*innen im Präsenzunterricht (bzw. in der Videokonferenz) einiges darüber, was Podcasts ausmacht (siehe Datei); dabei wird auch ein Podcast konkret vorgestellt.

Mit der Web-App „Mentimeter” (siehe dazu: Erklärvideo) kann man schnell und einfach eine Umfrage als Einstieg machen. Die Frage könnte lauten: „Hörst du Podcasts?” (mögliche Antworten zum Auswählen: „ja, oft”, „ja, manchmal” und „nein”).

„Die Hälfte der Schüler*innen meiner zweiten Klasse hört regelmäßig oder manchmal Podcasts. Das hat mich ehrlich gesagt überrascht.“
(Claudia Rieder)

Infos für Lehrpersonen zum Erstellen von Podcasts finden sich bspw. bei Philippe Wampfler und Bob Blume und auf der Seite der   Medienanstalt Mecklenburg-Vorpommern

Als Hausaufgabe (im selbstorganisierten Lernen einsetzbar) erhalten die Schüler*innen den Auftrag, von mindestens zwei Podcasts vier Folgen anzuhören und sich die Eindrücke zu notieren (siehe Datei).

Im Präsenzunterricht (bzw. in einer Videokonferenz) tauschen sich die Schüler*innen über die gefundenen Podcasts aus und geben Empfehlungen weiter.

Mit der Web-App „Oncoo” (siehe dazu: Erklärvideo) kann man die von den Schüler*innen gefundenen Podcasts sammeln und clustern.

Bei der Planung von Podcasts geht man ähnlich vor wie bei Projektplanungen:
- Thema und ev. Kleingruppen fixieren: Beim ersten Mal empfiehlt es sich, den Schüler*innen einfache (Sach)Thema vorzuschlagen.
- Anzahl der zu produzierenden Folgen vereinbaren
- Aufbau, Inhalt und Details planen: In jedem Fall den Einstieg und den Abschluss der Podcastfolge genau vorbereiten; entscheiden, ob in Standardsprache oder Dialekt kommuniziert wird.
- Zeitplan fixieren: Bis wann sollen die Folgen fertig sein, wie viele Redaktionssitzungen werden geplant, wann finden diese statt?
- Technische Fragen klären: Mit welchem Gerät werden Audioaufnahmen gemacht, mit welchem Programm werden sie bearbeitet, in welchem Format werden die Dateien gespeichert.
- Audiodateien verbreiten: fixieren, wo die Podcastfolgen gespeichert werden.

Die Schüler*innen halten ihre Ideen zum Podcast schriftlich fest (siehe Datei).
In gemeinsamen Redaktionssitzungen wird die Erstellung der Podcasts geplant. Dabei sind auch folgende Fragen zentral:

  • Wo stehen die Schüler*innen?
  • Was sind die nächsten Schritte?
  • Was sind die aktuellen Probleme?
  • Wie schaut der Terminplan aus?
  • Gibt es technische Fragen (Aufnahmegerät, Audioschnitt)?

Für alle interessant ist, wenn die Themen der einzelnen Podcastfolgen auf einem gemeinsamen Dokument (z. B. Word online) gesammelt werden.

Für die Aufnahme kann die Diktierfunktion vom Smartphone oder eine Videokonferenzsoftware (z. B. MS Teams) genutzt werden.
Für den Schnitt der Audio-Dateien eignet sich die Software „Audacity”.
Falls die Podcastfolgen öffentlich zugänglich sein sollen, kann man mit „Anchor” arbeiten. Anchor ist eine kostenlose Plattform für die Erstellung von Podcasts (siehe dazu Blogpost von Philippe Wampfler und Erklärvideo).

Falls die Podcastfolgen nur für die Schüler*innen der Klasse zugänglich sein sollen, kann man sie in einem gemeinsamen Ordner speichern (z. B. auf MS Teams), sodass alle die Audio-Dateien anhören können.

Nachdem alle Podcastfolgen produziert und im gemeinsam fixierten Ordner gespeichert bzw. veröffentlicht sind, geht es darum, Peer-Feedbacks zu geben. Hier ein Beispiel

Die Schüler*innen sollen die Podcastfolgen der Kolleg*innen anhören und mithilfe einer Vorlage Feedbacks geben.
Die Feedbacks werden von der Lehrperson gesammelt und den Schüler*innen zurückgespiegelt.

Zuletzt beurteilen die Schüler*innen ihre eigenen Podcast-Folgen anhand der Fragen (Selbstbeurteilung):

  • Was ist dir gut gelungen?
  • Was ist dir weniger gut gelungen?
  • Woran möchtest du das nächste Mal, wenn du eine Podcastfolge aufnimmst, denken?

Für die Peer-Feedbacks kann ein Online-Umfrageersteller, z. B. MS Forms, genutzt werden (siehe Beispiel).

Die Lehrperson kann ev. im Vorfeld fixieren, welche Schüler*innen für welche Podcastfolgen Feedbacks geben sollen. Hier ist vielleicht ein Zufallsgenerator hilfreich.

Auch für die Selbstreflexion kann ein Online-Umfrageersteller, z. B. MS Forms, genutzt werden.