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Petersen (1-6/6)

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Lehr- und Lernorganisation

 

Villotti Barbara

Donnerstag, 12. September 2019

 

Unser reformpädagogisches Konzept des „Freien Lernens“ wurde mit den Jahren immer weiter ausgebaut. Wir stützen uns hierbei vor allem auf die Aussage von Peter Petersen, dass es eine Ausgangsform des Modells gibt, jedes Team aber seinen eigenen Plan entwickeln sollte.

An unserer Schule gibt es noch einen klassischen Stundenplan, wobei aber das „Freie Lernen“ einen großen Bereich einnimmt.

Beispiel eines Stundenplanes an der Grundschule Branzoll (Schuljahr 2018/19):

Stundenplan

In der Freiarbeitsphase (FL) arbeiten die Kinder an ihren Pflichtaufgaben, freien Aufgaben und persönlichen Themen. Ins „Freie Lernen“ fließen die Fächer Deutsch, Mathematik, GGN, Italienisch, Kunst und Technik. Durch diese Organisation des „Freien Lernens“ sind während der Freiarbeitsphase viele Lehrpersonen anwesend. Dies ermöglicht ein angenehmes Arbeiten für die Kinder aber auch für die Lehrpersonen.

 
 
 

Schulwohnstube

 

Villotti Barbara

Dienstag, 3. September 2019

 

Nach Peter Petersen sollte der Arbeitsraum der Kinder zu einer Schulwohnstube[1] umfunktioniert werden. Der Raum sollte ein Lern- und Arbeitsraum für Kinder sein, der sie zum selbstständigen Arbeiten anregt. Dabei nennt Petersen Gruppentische, Bewegungsfreiheit und strukturierte Arbeitsmittel als Bedingung für einen solchen Raum. An unserer Schule finden wir genau solche Klassenräume. Es gibt Gruppentische, offene Regale, in denen die Kinder das nötige Arbeitsmaterial finden und genügend Freiraum, um sich selbstständig entfalten zu können. Wir finden Teppiche, verschiedene Sitzgelegenheiten, Sofas, und dgl., die zu einem abwechslungsreichen Arbeiten einladen.



[1] Peter Petersen: Der kleine Jena-Plan

 
 
 

Die Zusammenarbeit

 

De Dorigo Isabel

Mittwoch, 28. August 2019

 

An der Grundschule Branzoll wird die Bedeutung der Zusammenarbeit groß geschrieben. Wir sind der Überzeugung, dass man nur im Austausch miteinander und in der gegenseitigen Hilfestellung große Ziele erreichen kann. Das soziale Lernen und der respektvolle Umgang stehen dabei im Vordergrund. Auch Freinet sieht die Schule als ein Ort der Kooperation. Im Mittelpunkt von Unterricht, Schule und Erziehung steht das Kind als Glied einer kooperativen Gemeinschaft. Die Lehrperson bekommt dabei eine beratende, helfende und organisierende Aufgabe (Kock, 2006).

Auch Petersen findet, dass es bei der Erziehung prinzipiell um Persönlichkeitsentwicklung und Humanisierung geht. Er spricht von einer „Gemeinschaftspädagogik“. Die Gemeinschaft, im Gegenzug zur „Gesellschaft“, besteht aus einer freien inneren Dynamik, bei der die geistige Idee des Kindes im Vordergrund steht. Dabei wird der ganze Mensch, so wie er ist, aufgenommen und die Kinder leben wie Kameraden miteinander und arbeiten zusammen (Petersen, 2015).

 Wenn ein Kind einen Inhalt noch nicht verinnerlich hat, kann dies in Zusammenarbeit mit den Mitschülern nochmals wiederholt und vertieft werden. Oft kommt es vor, dass Kinder auf einfache Art und Weise Lerninhalte den Mitschülern freiwillig erklären. Es entsteht somit eine Beziehung gegenseitiger Hilfe und Unterstützung. Dem Konkurrenzdenken und dem Individualismus, die in der heutigen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen, wird somit entgegengewirkt. Jeder Mensch hat seine Stärken und Schwächen. In bestimmten schulischen Bereichen steht man weit vorne und in anderen hinkt man nach. In der Zusammenarbeit kann jeder seine Stärken einsetzen und voneinander profitieren. Genau darauf legen wir an der Grundschule großen Wert.

 
 
 

Jahrgangsübergreifendes Lernen

 

De Dorigo Isabel

Mittwoch, 28. August 2019

 

Die Kategorisierung der Kinder in Altersstufen setzt voraus, dass sich alle Menschen im gleichen Tempo und auf dieselbe Art und Weise entwickeln. Jegliche wissenschaftliche Studie wiederlegt jedoch diese überholte These.

Laut Petersen ist die „Jahresklasse“ als unangemessen und überholt zu verstehen und muss von „stufen- und jahrgangsübergreifenden Gruppe“ ersetzt werden. Dies bedeutet, dass leistungsstarke und leistungsschwache Schüler, unabhängig von Alter und Fähigkeiten, den persönlichen Rhythmus folgend, in einer Gemeinschaft lernen. Laut Petersen soll die soziale Mischung der Schülerschaft ein treues Bild der sozialen Schichtung der Gesellschaft wiedergeben, damit sich die Kinder bestmöglich auf ihre Aufgaben als Erwachsene vorbereiten können (Petersen, 2015).

Kein Kind gleicht dem anderen und jedes hat seine ganz individuelle Art sich zu entwickeln. Was der eine in kürzester Zeit erlernt, kann der andere erst nach einer intensiven Übungsphase wiedergeben. Zudem hat auch jeder ganz individuelle Persönlichkeitszüge und Interessen, die den Lernprozess beschleunigen oder verlangsamen. In einer reformpädagogischen Schule wird deshalb auf das individuelle Lernen sehr großen Wert gelegt. Jedes Kind geht seinen eigenen Lernweg in seinem Tempo und Rhythmus.

 
 
 

Morgen- und Abschlusskreis

 

Villotti Barbara

Dienstag, 27. August 2019

 

Das Gespräch stellt für Peter Petersen die wichtigste Kommunikationsform der Kinder und Lehrpersonen dar.

Das Gespräch wird an unserer Schule unter anderem gezielt beim täglichen Morgen- und Abschlusskreis in der Stammgruppe praktiziert. In der jahrgangsübergreifenden Stammgruppe, welche von den Kindern geleitet wird, erhalten die Kinder die Möglichkeit ihre Meinung zu äußern, eigene Vorstellungen und Pläne vorzutragen, aber auch nicht durchgeführte Vorhaben zu begründen. Dabei lernen die Kinder Rechenschaft über geleistete aber auch über nicht abgeschlossene Tätigkeiten zu geben und vor der Gruppe eigene Entscheidungen zu begründen. Es wird gemeinsam reflektiert und bei Bedarf werden Lösungsvorschläge vorgebracht.

 
 
 

Grundprinzipien der Reformpädagogik

 

Villotti Barbara

Dienstag, 6. August 2019

 

Seit dem Schuljahr 2014/15 gibt es an der Grundschule Branzoll das „Freie Lernen“ nach reformpädagogischen Prinzipien.

Der Begriff Reformpädagogik stützt sich auf Theorien unterschiedlicher Pädagogen:

Dabei sind Celestin Freinet, Peter Petersen, Maria Montessori, Helen Parkhurst die Pioniere des reformpädagogischen Ansatzes.

 

Der schulische Auftrag besteht laut Cèlestin Freinet darin, Verantwortung, Demokratie, soziale Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und Würde als tragende Begriffe zu verstehen und in diesem Sinne zu handeln. Voraussetzung jeder Pädagogik sind laut Freinet die Bedürfnisse, Gefühle und das innerste Verlangen des Kindes.

Die Aufgabe der Schule besteht darin, das Lebenspotential zu entfalten, zu bewahren und zu vergrößern. Dazu sind geeignete Materialien, Konzeptionen, Methoden, angemessene Organisation und entsprechende Ziele unumgänglich. Die pädagogischen Ziele dürfen nicht von den großen gesellschaftlichen und sozialen Zielen getrennt werden. Sie bauen aufeinander auf, sind miteinander verknüpft und voneinander abhängig.

 

Peter Petersen geht davon aus, dass es bei dem Begriff Erziehung prinzipiell um Persönlichkeitsentwicklung und Humanisierung geht. Er spricht von einer „Gemeinschaftspädagogik“. Die Gemeinschaft, im Gegenzug zur „Gesellschaft“, besteht aus einer freien inneren Dynamik, bei der die geistige Idee des Kindes im Vordergrund steht. Dabei wird der ganze Mensch, so wie er ist, aufgenommen und die Kinder leben wie Kameraden miteinander. Infolgedessen ist die „Jahresklasse“ als unangemessen und überholt zu verstehen und muss von „stufen- und jahrgangsübergreifenden Gruppe“ ersetzt werden. Dies bedeutet, dass leistungsstarke und leistungsschwache Schüler, unabhängig von Alter und Fähigkeiten, den persönlichen Rhythmus folgend, in einer Gemeinschaft lernen.

 

Für Maria Montessori steht die Selbstschöpfung im Vordergrund, die nur durch die Freiheit in der eigenen individuellen Entwicklung zum Tragen kommt. Der Grundsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“ ist auch an der Grundschule Branzoll ein zentraler Punkt.

 

Auch für Helen Parkhurst, Begründerin des Dalton-Plans, ist die Individualisierung des Unterrichts die zentrale Aufgabenstellung der Schule. Denn nur so kann das Lernen nach einem individuellen Rhythmus gegeben sein. Ihrer Meinung nach besteht die Rolle der Lehrperson darin, dem Schüler als Anreger und Berater zu dienen, wobei die Selbsttätigkeit des Kindes im Vordergrund steht.

 
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