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Janusz Korczak - Der Reformpädagoge

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Korczak mit "seinen" Kindern  

 

Wie bereits in Korczaks Biografie angeführt, wurde er mitsamt den Kindern seines Waisenhauses deportiert – obwohl er gar nicht musste. Ein Platzkommandant erkannte nämlich den renommierten Arzt und Schriftsteller und bot ihm an, vom Waggon zu steigen, doch Korczak lehnte ab. Für ihn kam es nicht in Frage, seine Kinder im Stich zu lassen. Er starb für seine Ideale, eine Entscheidung, die mehr als deutlich belegt, dass Korczak durch und durch Pädagoge war.

Als er 1912 gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen Maryna Falska und Stefania Wilczynska das Waisenhaus Dom Sierot (wörtlich: Haus der Waisen) übernahm, gründete er ein völlig neues Konzept der Kindererziehung: „Hausherr, Mitarbeiter und Leiter des Hauses wurde – das Kind“¹. Die Kinder mussten selbst für Ordnung und Sauberkeit sorgen, sie arbeiteten in einer Buchbinderei und in einer Tischlerwerkstatt und sorgten untereinander für sich.

Natürlich lief nicht alles reibungslos über die Bühne. Korczak berichtete von „Misstrauen, das ihm von den aus schwierigsten Verhältnissen stammenden Kindern entgegenschlug, von kleinen Bosheiten und zähem Widerstand, von der Kluft zwischen emanzipatorischem Ideal und notwendiger Disziplin“². Trotz allen Schwierigkeiten vertrat Korczak die Auffassung, dass Kinder mit Respekt zu behandeln und an Entscheidungsprozessen in der Gesellschaft zu beteiligen seien und setzte diese Überzeugungen in seinem Waisenhaus um. Laut ihm sollte das Kind im jeweiligen Moment seiner Erziehung als ein vollkommenes Gegenüber betrachtet werden.

Korczaks Bild vom Kind war das eines kompetenten Wesens: „Kinder sollen keinem Bild entsprechen sondern Geheimnisse und Träume haben, das Kind hat Recht auf Zeit und Raum, auf Erfahrungen in Gemeinschaften, auf alle Gefühle und auf achtsame Erwachsene“³.

Neu war bei Korczak auch die Rolle des Erziehers⁴:

  1. Erwachsene dürfen Kindern nicht ihre eignen Erwartungen aufdrücken.
  2. Erzieher müssen den Kindern Freiräume lassen und Zeit zur Entfaltung geben.
  3. Erzieher müssen das Recht des Kindes achten und es liebend wahrnehmen.
  4. Erzieher müssen für ein partnerschaftliches Miteinander sorgen.
  5. Erzieher müssen gemeinsam mit den Kindern klare Strukturen schaffen und offen für Veränderung sein.

Die oben genannten Konzepte der Kindererziehung Korczaks zeigen die Wichtigkeit, die er auf Demokratie gelegt hat: „Die Kinder sollen selbst regieren. Wenn sie das gut besorgen, dann wird es ihnen gut gehen; wenn sie schlecht regieren, wird es ihnen schlecht gehen. So werden sie lernen, gut zu regieren, sie werden vorsichtig sein, weil sie wollen, dass es ihnen gut geht“⁵.

All seine Auffassungen und Konzepte, besonders seine Überzeugung, die Rechte der Kinder zu wahren, schrieb Korczak in seinem wohl bekanntesten Werk „Wie man ein Kind lieben soll“ nieder.

 

Quellen:

¹ und ² https://www.himmlisch-plaudern.de/bemerkenswertes/reformpaedagoge-und-juedischer-maertyerer-janusz-korczak.htm (eingesehen am 19.08.2019)

³ und ⁴: https://sites.google.com/site/paedagogischekonzepte/januar-korczak (eingesehen am 19.08.2019)

https://www.evangelisch.de/inhalte/5868/06-08-2012/janusz-korczak-die-kinder-sollen-selbst-regieren (eingesehen am 19.08.2019)

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Inhaltsübersicht

Aller Anfang ist schwer... 

Erstes Präsenztreffen, erste Informationen zu den Reformpädagogen

Die Wandzeitung nach Freinet

Janusz Korczak - Biografie

Janusz Korczak - Der Reformpädagoge

Rezension "Wie man ein Kind lieben soll" 

Meine ersten Schritte in Richtung Freiarbeit

Hospitation an der Mittelschule St. Martin in Passeier

Das persönliche Thema

Helen Parkhurst - Biografie

Die Dalton-Pädagogik nach Helen Parkhurst

Rezension "Education on the Dalton Plan"

Meine ersten Versuche, das Konzept des Daltonplans in meinem Unterricht einzubauen

Hospitation an der Mittelschule Gries (BZ)

Meine Konzeptarbeit

Das Leselabyrinth

Reformpädagogische Neuerungen an unserer Schule 

Qualitätskriterien (Teil 1)

Qualitätskriterien (Teil 2)

Fazit des Lehrgangs