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Rezension "Education on the Dalton Plan"

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Helen Parkhurst: "Education on the Dalton Plan"  

 

Die amerikanische Erzieherin und Reformpädagogin Helen Parkhurst veröffentlichte 1922 ihr Werk „Education on the Dalton Plan“. Parkhurst war überzeugt, dass die damaligen Unterrichtsmethoden des amerikanischen Schulsystems die Interessen der Schüler nicht beachteten:

„Children naturally like to learn. They possess great curiosity but they must be interested in the subject. Our educational methods fail to do this“ (2).

Deshalb entwickelte sie eine Unterrichtsform, die dem Kind „free choice“ (13) in seinen Lehrstoffen bot und neue Wege, um seine Talente und sein Intellekt zu entwickeln.  Das erste Prinzip des Dalton Plans ist „freedom“ (19):

„[...] the pupil must be made free to continue his work upon any subject [...] without interruption [...]. Under the new method there are no bells to tear him away [from his studies]. [...] Freedom is taking his own time“ (19).

Das zweite Prinzip ist „co-operation“ (19): Zusammenarbeit, gegenseitiges Helfen und regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Gelernten sind für Parkhurst notwendig, um positive Lernprozesse zu erzielen. 

Parkhurst „öffnete“ das Klassenzimmer und errichtete sogenannte „educational laboratories“ (12), Räume, in denen die Schüler in Ruhe an ihrem Thema arbeiten konnten. Diese Räume waren mit fachspezifischen Unterrichtsmaterialien und einer Fachbibliothek ausgestattet. Schüler konnten nun aussuchen, woran sie arbeiten wollten und wie lange. Sie erhielten „written assignments“ (58), die wiederum in „minmum [...],  medium [and] maximum assignment“ (59) unterteilt wurden, um allen Schülern die Möglichkeit zu geben das vorgegebene Pensum zu meistern.

Diese „assignments“ mussten wöchentlich bzw. monatlich erledigt werden. Somit wurde auch das Verantwortungsbewusstsein der Schüler gestärkt, denn es mussten alle „assignments“, nicht nur die, in denen sie gut waren, erledigt werden:

„Under the Dalton Laboratory Plan we place the work problem square before [the student], indicating the standard which has to be attained. After that he is allowed to tackle it as he thinks fit in his own way and at his own speed. Responsibility for the result will develop not only his latent intellectual powers, but also his judgement and character“ (22).

Die richtige Erarbeitung der „assignments“ war für Parkhurst essentiell, denn nur gut formulierte und strukturierte „assignments“ konnten laut ihr gute Lernerfolge seitens der Schüler einbringen. Sie teilte sie folgendermaßen ein:

„preface / interest pocket“ (67),
„topic“ (67),
„problems“ (68),
„written work“ (68),
„memory work“ (68),
„conferences“ (68),
„references“ (68),
„equivalents“ (69),
„bulletin study“ (69) und
„departmental cuts“ (70).

Die Lehrer entwickelten (bestenfalls) gut strukturierte „assignment“ und dienten lediglich als Fachspezialist bzw. Berater in den „laboratories“. Interessant sind die verschiedenen Beispiele, die Parkhurst in ihrem Buch anführt: Sie zeigen, dass es gut erarbeitete und schlecht erarbeitete „assignments“ gibt – deren Qualität hängt von den Lehrpersonen ab. 

Wichtiges Instrument, um die Fortschritte für Schüler und Lehrer ersichtlich zu machen, sind die von Parkhurst erarbeiteten Graphen: „Instuctor’s Laboratory Graph“ („the instructor can tell at a glance exactly what progress each pupil has made“) (136/137), „Pupils’s Contract Graph“ („a student can watch and record his progress in all the subjects of his assignment“) (138 / 139) und „House Graph“ („emphasis is placed upon the entire number of weeks of work done“) (146 / 147).  Parkhurst war überzeugt, dass die Inhalte durch den Dalton Plan besser verarbeitet werden konnten und länger im Gedächtnis blieben, da sie mit Erfahrung verbunden wurden:

„When [the student] comes to the end the finished achievement takes on all the splendour of success. It embodies all he has thought and felt and lived during the time it has taken to complete. This is real experience. It is culture acquired through individual development and through collective co-operation. It is no longer school – it is life“ (23).

Mir persönlich gefällt das Konzept (wenn gut erarbeitet), aber als Fremdsprachenlehrperson fehlt mir der Bezug zum Mündlichen. Eine Sprache muss gesprochen werden und auch bei den „assignments“ für Fremdsprachen geht dieser Aspekt bei Parkhurst ganz unter. 
  

Quelle: 
Parkhurst, Helen: „Education on the Dalton Plan“. Miami: HardPress Publishing, 1922. 
  

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Inhaltsübersicht

Aller Anfang ist schwer... 

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Janusz Korczak - Biografie

Janusz Korczak - Der Reformpädagoge

Rezension "Wie man ein Kind lieben soll" 

Meine ersten Schritte in Richtung Freiarbeit

Hospitation an der Mittelschule St. Martin in Passeier

Das persönliche Thema

Helen Parkhurst - Biografie

Die Dalton-Pädagogik nach Helen Parkhurst

Rezension "Education on the Dalton Plan"

Meine ersten Versuche, das Konzept des Daltonplans in meinem Unterricht einzubauen

Hospitation an der Mittelschule Gries (BZ)

Meine Konzeptarbeit

Das Leselabyrinth

Reformpädagogische Neuerungen an unserer Schule 

Qualitätskriterien (Teil 1)

Qualitätskriterien (Teil 2)

Fazit des Lehrgangs