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Meine Konzeptarbeit

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Während des Präsenztreffens im Oktober 2018 wurde uns aufgetragen, ein Konzept zu unserer reformpädagogischen Arbeit zu erstellen. Wir sollten uns in der Gruppe auf fünf Begriffe, die reformpädagogisches Arbeiten ausmachen, einigen und diese dann individuell erarbeiten und in der Onlinephase gegenseitig kommentieren.

Ich habe diesen Auftrag besonders spannend gefunden, da er mich sowohl angeregt hat, über meine reformpädagogischen Ansätze nachzudenken als auch die Möglichkeit gegeben hat, mich mit anderen Kursteilnehmern auseinanderzusetzen - ein stets spannender und wichtiger Teil des Lehrgangs.

Wir konnten uns damals eigentlich ziemlich schnell auf folgende fünf Begriffe einigen:

  • Selbstverantwortung,
  • Freiheit,
  • Vertrauen,
  • Motivation und
  • Miteinander / Voneinander.

Der Austausch in der Gruppe war sehr anregend und auch sich selbst intensiv mit diesen Begriffen auseinanderzusetzen war ein wichtiger Schritt für meine Arbeit im Unterricht, da ich mir so diese Konzepte noch mal bewusst vor Augen geführt und mich damit beschäftigt habe. Der Austausch, der damals für mich am wertvollsten und gewinnbrigendsten war, war der mit Sieglinde zum immer aktuellen Thema Motivation.

Meine Erarbeitung war folgende: Motivation kann für jeden einzelnen Schüler von unterschiedlichen Bedingungen abhängen, deshalb ist es schwierig eine Sammeldefinition dafür zu finden. Auf der Uni haben wir von intrinsischer und extrinsischer Motivation und all diesen tollen Begriffen gelernt, mit denen ich aber in meinem Schulalltag wenig anfangen konnte, da ich gemerkt habe, dass jeder Schüler verschiedene Methoden hat, um sich zu motivieren bzw. auf verschiedene Methoden der Motivation reagiert.

Deshalb hängt auch dieser Begriff für mich mit Freiheit zusammen: jeder Schüler sollte die Freiheit haben, sich so motivieren zu können, wie es für ihn wirksam ist. Einige Schüler motivieren sich gegenseitig, andere bevorzugen die Alleinarbeit und andere Wege, sich zu motivieren. Also ist es meine Aufgabe als Lehrperson, ihnen diese Freiheiten zu geben. Ich kann nämlich nicht davon ausgehen, dass Gruppenarbeiten für alle motivierend sind; es gibt auch Schüler die am liebsten alleine arbeiten, da sie sich so besser konzentrieren können. Die Wirksamkeit der Motivation setzt voraus, dass ich auf die Selbsteinschätzung meiner Schüler vertraue und auch auf ihre Wünsche eingehe. Nur so kann guter Unterricht stattfinden. 

Sieglindes Kommentar darauf: Gruppenarbeiten: Segen und Fluch zugleich. Die einen lieben sie, die anderen bekommen allein beim Wort Bauchweh. Es gibt tatsächlich immer wieder Schülerinnen und Schüler die Gruppenarbeiten hassen wie die Pest. Sie dann aus der Gruppe auszuklinken und ihnen ein Arbeiten allein zu „erlauben“, fällt mir als Lehrperson ehrlich gesagt nicht immer ganz leicht… Ich habe es einige Male so erlebt, dass gerade die Schüler lieber alleine arbeiten wollten, die den Kontakt, das Miteinander, auch die Auseinandersetzung mit Anderen am meisten gebraucht hätten. Manchmal habe ich es auch erlebt, dass ein „lieber alleine Arbeiten“ in der Angst vor Ablehnung begründet war. Sollen in der Klasse (Zweier/Dreier)Teams gebildet werden, haben manche SchülerInnen Angst, zuletzt oder gar nicht „gewählt“ zu werden und entscheiden sich aus Selbstschutz lieber von Vorneherein für die Arbeit alleine. Schwierig… Als Lehrperson braucht es hier sehr viel Empathie, um die wahren Beweggründe zu verstehen…und bei Bedarf lenkend einzugreifen.

Ich war irgendwie beruhigt, dass wir alle mit den selben Schwierigkeiten zu kämpfen haben und fand im Austausch so etwas wie Trost. Aber zugleich auch Motivation, im Sinne von Freiheit und Selbstverantwortung weiterzuarbeiten, denn wenn man Mut für Neues hat, kommen überraschende Ergebnisse heraus, wie ich während der letzten zwei Jahre immer wieder feststellen konnte.

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Inhaltsübersicht

Aller Anfang ist schwer... 

Erstes Präsenztreffen, erste Informationen zu den Reformpädagogen

Die Wandzeitung nach Freinet

Janusz Korczak - Biografie

Janusz Korczak - Der Reformpädagoge

Rezension "Wie man ein Kind lieben soll" 

Meine ersten Schritte in Richtung Freiarbeit

Hospitation an der Mittelschule St. Martin in Passeier

Das persönliche Thema

Helen Parkhurst - Biografie

Die Dalton-Pädagogik nach Helen Parkhurst

Rezension "Education on the Dalton Plan"

Meine ersten Versuche, das Konzept des Daltonplans in meinem Unterricht einzubauen

Hospitation an der Mittelschule Gries (BZ)

Meine Konzeptarbeit

Das Leselabyrinth

Reformpädagogische Neuerungen an unserer Schule 

Qualitätskriterien (Teil 1)

Qualitätskriterien (Teil 2)

Fazit des Lehrgangs